Ernst und Esther Repphun hoffen auch in diesem Jahr auf eine gute Obsternte. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Simmozheimer Ernst Repphun gespannt auf diesjährige Ernte / Viel Fachwissen erworben

Schneeglöckchen, Krokusse und vereinzelt Osterglocken kündigen den Frühling an. Der Simmozheimer Ernst Repphun hat seine Obstbäume fachgerecht zurückgeschnitten und wartet gespannt darauf, dass die Bäume auf den Streuobstwiesen sowie in seiner Apfelplantage sich in ein blühendes Blütenmeer verwandeln.

Simmozheim. "Die Liebe zum Obstbau ist mir schon in die Wiege gelegt worden", sagt der passionierte Naturfreund. Schon seine Vorfahren pflegten ihr Obst auf den Wiesen liebevoll.

Moderne Plantage mit alten Sorten

Der Simmozheimer Fach- wart für Obst und Garten hat jedoch eine moderne Obstplantage mit verschiedenen alten Obstsorten angelegt, die er mit viel Liebe und Leidenschaft betreut. Repphun hat sich bei vielen Kursen das Fachwissen für den richtigen Umgang mit den Obstbäume erworben. Der Simmozheimer weiß, dass die Spezialisierung des Großhandels auf wenige Supermarktsorten nicht der richtige Weg ist. Es gelte, die alten, krankheitsresistenten Apfelsorten als wichtiges Kulturgut zu erhalten. Vor allem seine beliebten Schnittkurse, die Repphun als Mitglied des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Simmozheim immer wieder anbietet, werden gerne von Gartenliebhabern aus der ganzen Region besucht.

Für Kuchen und Aufstriche geeignet

"Unser Pomologe", wie ihn seine Vereinsmitglieder liebevoll nennen, bedauert, dass der moderne Obstbau sich nur noch auf wenige Apfelsorten spezialisiert hat. Dabei gebe es viele gute alte Arten, die es unbedingt zu erhalten gelte. Auch auf chemische Spritzmittel müsse man verzichten, da diese nicht nur das Leben der Vögel, sondern auch dem der Bienen und vieler anderer Insektenarten schade. Der Obstexperte mit dem grünen Daumen pflegt für den Gebrauch seiner großen Familie alte Obstsorten.

Diese sind sowohl für den direkten Verzehr, als auch für die Herstellung von Brotaufstrich, Obstkuchen, Dörrobst oder Saft geeignet. Gerade dafür sind Repphuns Kinder die besten Abnehmer. Der Obstexperte, der sich auch als Gemeinderat für die Allgemeinheit einsetzt, kritisiert die Obstbauindustrie. Diese verbreite nur Saatgut von wenigen, gängigen Apfelsorten. Dabei seien die alten Arten besonders wertvoll und es gebe bei ihrem Verzehr keine Apfelallergie. Nur dadurch und durch den Verzicht von chemischen Spritzmitteln könnten die ökologisch wertvolle Erholungsnischen in der Kulturlandschaft erhalten bleiben.

Ebenso benötige man die emsigen Bienen für die Bestäubung vieler lebenswichtiger Pflanzen. Deshalb hält der Fachwart selbst einige Bienenvölker. Umweltschutz und die naturnahe Gestaltung von Flächen sind Repphun besonders wichtig. Denn er weiß, die Bewahrung der Naturlandschaft mit ihrer ganzen Vielfalt an Pflanzen und Tieren ist ein stimmiges Ökosystem, das unbedingt erhalten werden muss. "Es ist wichtig für die Vögel und anderen Tiere, jedoch auch für das Wohlbefinden der Menschen, in einer intakten Umwelt zu leben", sagt er.

Jetzt freut sich der ambitionierte Naturfreund auf das neue Obstjahr. Jedoch sollten seine Obstbäume nicht allzu früh blühen, denn sie könnten dann durch verspätete Nachtfröste im Frühjahr Schaden nehmen.