Ronja Doschen zählt als Schützin auf Spitzenniveau. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Simmozheimer Schützen ziehen Bilanz

Simmozheim (amk). Unter dem Motto "Eine Not-Hauptversammlung ist besser als keine" hat der Schützenverein Simmozheim kurz vor Jahresende und dem nächsten harten Lockdown seine Hauptversammlung durchgezogen. Allerdings in einem ganz kleinen Rahmen, ohne Bewirtung und unter Beachtung der Hygienevorschriften, dafür jedoch erstmals als Livestream auf YouTube.

Domizil macht ziemlich viel Arbeit

"Langsam kommt unser Schützenhaus in die Jahre", lenkte Oberschützenmeister Martin Mayer den Blick auf die geleisteten Renovierungsarbeiten. So wurden das Dach der Pergula erneuert, vor der Gaststätte der Eingangsbereich verlängert und einige Bodenplatten verlegt. Darüber hinaus hätte die turnusgemäße Kontrolle der Schießstände eine nicht unerhebliche Aufgabenliste ergeben. Die nächsten zwei in Planung befindlichen Projekte betreffen 2021 die Erneuerung der Ab- und Zuluft in der Küche sowie einen Lagercontainer. Die finanziellen Voraussetzungen dafür sind gut, wie der Kassenbericht von Nicole Weber zeigte.

Die Entwicklung im Jugendbereich beschrieb Andre Kolb als durchwachsen. "Top- Ergebnisse wie wir sie in Simmozheim über Jahre hatten sind verloren gegangen, als einzige Jungschützin auf Spitzenniveau ist Ronja Doschen zu nennen", erklärte der zweifache deutsche Meister. Die insgesamt schwierige Situation bei der Nachwuchsarbeit bereitet ihm und seinem Stellvertreter Michael Somiesky Sorgen. "Ich hoffe wir verlieren durch Corona nicht auch noch unseren kleinen Stamm der bisher regelmäßig zum Training gekommen war", so der Jugendleiter.

In diesem Jahr fielen die Meisterschaften wegen des Corona-Virus komplett aus. Wie es 2021 aussieht, vermag noch niemand zu sagen. "Ich fürchte, die Jugend kommt als erste unter die Räder, denn deren Kreismeisterschaft soll schon Ende Januar stattfinden", sieht Sportleiter Andreas Schwitalla schwarz.

Eine Bedrohung sieht dieser in Sportarten, die am Computer ausgetragen werden und von großen Unternehmen mit hohen Beträgen unterstützt würden. "Die Spieler sitzen dabei zwischen Cola, Chips und Joystick – was für ein sportliches Ambiente! Unsere Kinder werden zu Einzelgängern, und der Breitensport geht mangels Nachwuchs in die Knie", ist seine Sorge.

Bei den Wahlen stellten sich Martin Mayer (Oberschützenmeister), Andreas Schwitalla (Sportleiter), Nicole Weber (Finanzen), Michael Somiesky (zweiter Jugendleiter), Claudia Kolb (Schriftführerin) Corinna Watterott (erster Beisitzer) und die Kassenprüfer Andreas Tausch und Norbert Kammerer für weitere zwei Jahre zur Verfügung. Die anstehenden Ehrungen wurden auf das neue Jahr verschoben.