Die Gemeinde Simmozheim investiert in nächster Zeit in die Frischwasserversorgung. Foto: Preuss GmbH Foto: sb

Für Leitungsnetz existiert bislang kein vollständiger Übersichtsplan. Sanierung im Mühlweg ab August.

Simmozheim -  "Die Feuerwehr und die Gemeindemitarbeiter werden sich freuen, wenn sie künftig einen verlässlichen Plan haben, der zeigt, wo die Schächte und Hydranten sind." Mit diesen Worten blickte Günther Rochlus von Pöyry GKW GmbH in der jüngsten Sitzung des Simmozheimer Gemeinderats voraus auf den Zustand, wenn demnächst in der Gäugemeinde ein Rohrnetzplan erstellt sein wird.

Die Kommune hat Rohrleitungen zur Trinkwasserversorgung von 15 Kilometern Länge im Erdreich liegen. Außerdem gibt es im Ortsgebiet rund 300 Schachtbauwerke. Für die Frischwasserversorgung gibt es jedoch keinen vollständigen einheitlichen Übersichtsplan.

Die derzeit vorhandenen Unterlagen sind zum Teil noch von Hand gezeichnete Papierpläne. Jüngere sind jedoch teilweise schon digital erfasst. "Angaben über Einbauten in den Schächten sind nur teilweise vorhanden", stellte der Fachmann fest. Eine lückenlose Bestandsaufnahme und eine Darstellung in computergerechter digitaler Form sind die Voraussetzung für eine spätere hydraulische Netzberechnung. Mit dieser ist es dann möglich, qualifizierte Aussagen über Druckverhältnisse, Auslastungsgrad und Schwachstellen im Netz zu treffen.

Gemeinderat Markus Holzäpfel schien das vorgesehene Honorar in Höhe von 25.000 Euro zu hoch: "Ich denke, dass unser Bauhof das teilweise auch selbst machen kann." Er forderte, dass die Gemeinde- arbeiter wenigstens teilweise mitwirken bei der Maßnahme. "Wir werden eine Kombilösung anstreben", versprach Bürgermeister Hartmut Mayer. Die Firma Pöyry wurde beauftragt, einen kompletten Rohrnetzplan für die Gemeinde zu erstellen.

Das Gremium befasste sich außerdem mit der Situation der mehr als 60 Jahre alten Wasserleitung im Mühlweg. Das Ingenieurbüro wurde dort schon im Jahr 2011 nach einigen Rohrbrüchen eingeschaltet. Es empfahl eine Sanierung nach einem modernen Verfahren. Rochlus erläuterte die Situation und empfahl das so genannte Inliner-Verfahren. Dabei fallen keine kostspieligen Erd- arbeiten an, sondern es werden von einem Schacht aus Schläuche verlegt.

Die Kosten werden mit 84.000 Euro veranschlagt. Das Ingenieurbüro wurde beauftragt, eine beschränkte Ausschreibung vorzunehmen. Der Zeitplan sieht vor, dass in der Juli-Sitzung des Gemeinderats die Gewerke vergeben werden. Die Ausführung der Arbeiten soll dann im August und September erfolgen.