Die Pianistin Renate Laich- Knausenberger faszinierte das Publikum mit anspruchsvollen Wort- und Musikdarbietungen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Renate Laich-Knausenberger begeistert mit anspruchsvollen Wort- und Musikdarbietungen

Simmozheim. Schon als Kind fiel sie als jüngstes, talentiertes Mitglied einer musikalischen Großfamilie als Ausnahmetalent auf. Jetzt war die in der Region be- kannte Musikpädagogin und Pianistin Renate Laich-Knausenberger im voll besetzten Saal des Simmozheimer Rathauses zu hören.

Dabei stellte die Künstlerin faszinierende Klaviermusik einmal ganz anders vor als nur durch reinen Hörgenuss. Sie erzählte nämlich aus dem Leben des begnadeten Musikers Frédéric Chopin (1810- 1849) und belegte ihre Aussagen über das berühmte Musikgenie immer wieder mit passenden Beispielen aus dem großen Repertoire seiner komponierten Klavierstücke. Dies half den aufmerksam lauschenden Konzertbesuchern wegen der Kenntnis der Lebensumstände, Chopins Werk mit ganz anderen Ohren hören zu können. Die Pianistin hatte eifrig über den Menschen Chopin geforscht und in ihren Schilderungen seines Lebens immer wieder Zeitzeugen mit einbezogen.

In jungen Jahren Leben in Paris begonnen

Chopins Mutter war gebürtige Polin, sein Vater Franzose. In jungen Jahren geht Frédéric nach Paris. Schon mit 20 Jahren hat er riesigen Erfolg und wird mit seiner Musik gefeiert. Eine Zeit lang lebt der Ausnahmemusiker mit der damals sehr bekannten Schriftstellerin und Frauenrechtlerin George Sand zusammen. Doch die Wesensunterschiede sind zu groß und es kommt zur Trennung.

Schon mit 39 Jahren stirbt der geniale Künstler an einer tückischen Lungenkrankheit. "Seine körperliche Organisation war schwach und kränklich. Seine Empfindungskraft jedoch war glühend. Seine Empfindungen steigerten sich bis zur Heftigkeit", schreibt sein Freund Franz Liszt über ihn. Chopin wird von ihm als sensibler Mensch geschildert, der bei Freundschaft bereit ist, "alles zu geben, sich selbst jedoch nicht". Allerdings konnte der junge Musiker manchmal auch als humorvoller Alleinunterhalter seine Zeitgenossen zum Lachen bringen.

"Ich glaube, dass er zu fein, zu kostbar und zu vollkommen ist, um lange unser schweres Erdenleben zu er- tragen", urteilte Partnerin Sand und sollte Recht behalten. Denn schon mit 39 Jahren starb der begnadete Komponist und hinterließ viele großartige Werke.

Der Ausnahmemusiker wurde zwar in Paris bestattet, doch sein Herz wurde gemäß seinem Wunsch nach Polen gebracht, wo es in Alkohol konserviert aufbewahrt wird. Aus Chopins Werken spielte Laich-Knausenberger in gewohnter, ausdrucksstarker Weise zwischendurch immer wieder beeindruckende Kostproben. Sie wählte zunächst einen Walzer und zwei Préludes aus. Das erste erklang sehr aufgewühlt, das Zweite war das berühmte Regentropfen- Prélude, bei dem die Zuhörer durch ständig sich wiederholende Töne die Regentropfen lautmalerisch wahrnehmen konnten.

Die Vielfalt der Chopinschen Musik wurde dann weiter aufgezeigt durch eine vielfältige Folge von Stücken, die die große Bandbreite von Chopins Musik belegten. Es kamen stilsicher interpretiert ein Trauermarsch, das Stück "Nocture", eine Mazurka und ein Walzer zu Gehör. Es folgte das Impromptu cis-moll. Die musikalischen Darbietungen endeten in Chopins letztem Werk, der stimmungsvollen Mazurka f-moll op. 68 Nr. 4.

Lange anhaltender, begeisterter Beifall belohnte die Pianistin für ihre exzellente musikalische Leistung sowie die überaus ansprechende Art, den Besuchern einen großen Komponisten und sein Werk näher zu bringen. Die finanziellen Spenden stellt die Neubulacher Künstlerin der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" zur Verfügung.