Sie sind eine eingeschworene Sportgemeinschaft und haben sich leidenschaftlich dem Damenfußball verschrieben: Julia Schwämmle (von links), Stephanie Parente, Anna Häberle, Jaqueline Zimmermann, Derya Hibinger, Magdalena Schilling, Anne Rigling und Lisa Linsenbarth. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Simmozheimer Sportlerinnen sind begeistert bei der Sache / Vielfältige Aktivitäten

Auf dem Simmozheimer Sportgelände trifft sich regelmäßig geballte Frauenpower. Die rund zehn bis 15 Frauen der Fußballabteilung des TSV Simmozheim sind eine verschworene Gemeinschaft.

Simmozheim. Mit Leidenschaft betreiben sie ihren Sport in einer Sportart, die allgemein als Männerdomäne gilt. Unter hohem Einsatz trainieren sie ihre Kondition, Koordination und auch den Sprint. Auch Pass- und Torschusstraining werden immer wieder geübt. Die Hobby-Sportlerinnen sind in bester Stimmung, locker und aufgeschlossen. "Wir wollen erfolgreich Fußball spielen, dazu gehören Spaß, Freude am Sport, Ehrgeiz und Teamfähigkeit", unterstreicht die ehrenamtliche Trainerin Julia Schwämmle.

Eingeschworene Gemeinschaft

Alle diese bewegungsfreudigen Hobbyfußballerinnen möchten sich bei ihrem Lieblingssport vom anstrengenden Stress ihres Alltags erholen. Die Frauen spielen in der sogenannten "Freizeitliga" und sind damit in der Region eine echte Rarität. Außerdem sind sie eine eingeschworene Gemeinschaft, die neben dem Fußballspielen auch immer wieder zu anderen Aktivitäten trifft. Diese reichen von Teambuilding-Wochenenden im Allgäu, der Teilnahme an Sportveranstaltungen wie dem Stuttgarter Fünf-Kilometerlauf bis hin zu Grillparties und geselligen abendlichen Unternehmungen.

Die Freude an dem Spiel mit dem runden Leder fördert ihre fröhliche Gemeinschaft. "Ich habe früher auf der Straße Fußball gespielt und es war immer mein Traum, einmal richtig Fußball zu spielen", erzählt eine aufgeweckte Frau mit Migrationshintergrund, die besonders leidenschaftlich bei der Sache ist.

Die Frauen kommen neben Simmozheim aus umliegenden Orten wie Bad Liebenzell, Althengstett, Weil der Stadt oder Calw zum regelmäßigen Training. Dabei geht es stets locker und kommunikativ zu.

Die Frauen trainieren unter der Leitung der talentierten und erfahrenen Fußball-Abteilungsleiterin Julia Schwämmle.

Die Fußballerinnen kennen natürlich alle dieses aufwühlende Gefühl, das man hat, wenn man zurückliegt und alle Kräfte mobilisiert, um vielleicht doch noch wenigstens den Ausgleichstreffer zu erzielen – wie es dieser Tage auch bei der Fußball-WM in Russland zu spüren war. Sie sind mit ihrer geliebten Freizeitliga bei ihren Fußballspielen immer wieder einmal in diese besondere Lebenslage gekommen.

In der Freizeitliga wird mit sieben Spielerinnen auf einem verkleinerten Platz gespielt. "Unsere Spiele werden dann an Wochenenden in einem zwei- bis dreiwöchigen Rhythmus ausgetragen", erläutert die Trainern. Die Frauenmannschaft nimmt pro Jahr an zwei Wettbewerben teil. "Wir spielen um die Meisterschaft und um den Pokal", hebt Sportlerin Jaqueline Zimmermann selbstbewusst hervor. Dafür trainieren die Fußballdamen regelmäßig mittwochs und freitags, jeweils ab 19.30 Uhr, bei fast jedem Wetter auf dem Rasen- oder Ricotenplatz. "Mit der Zeit merkt man dann auch, dass unser Sport gut ist für die Koordination und die Gesundheit", freut sich Derya Hibinger.

Da für die seltene Spielart der TSVlerinnen der Abteilung Fußball nur ein kleinerer Platz benötigt wird, können die Frauen im Winterhalbjahr in der Simmozheimer Gemeindehalle trainieren. Der offizielle Spielbetrieb geht stets von Anfang März bis Ende Oktober. Aus Freude an ihrem spannenden Sport bleiben die Frauen jedoch das ganze Jahr über fleißig am Ball und trainieren auch im Winterhalbjahr. "Weitere sportfreudige Spielerinnen sind bei uns herzlich will- kommen", unterstreicht Schwämmle.

Gerne könnten interessierte Frauen vorbeischauen und völlig unverbindlich an einem Schnuppertraining teilnehmen.

Die passionierten Fußballerinnen sind jetzt natürlich auch sehr gespannt, wie am Sonntag das Endspiel bei der WM verlaufen wird. Es sei schwer, im Voraus Prognosen zu geben, meinen sie unisono.