In Simmozheim geht es mit der Planung zur Entwicklung einer neu gestalteten Ortsmitte zügig voran. Die Bevölkerung bringt dabei ihre Ideen und Wünsche ein. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsentwicklung: Ergebnisse der Bürgerbefragung präsentiert / Meinungen zum Teil weit auseinander

Die weitere Entwicklung des Simmozheimer Ortskerns kommt zügig voran. Der Gemeinderat beschloss in der letzten Sitzung des Jahres den Auftrag zur Erstellung eines städtebaulichen Rahmenplans in zwei Varianten.

Simmozheim. Für die Ortsmitte und das sanierungsbedürftige Schillerareal hatte in der Gäugemeinde vom 20. Oktober bis 6. November die Bürgerumfrage "Perspektive Simmozheim 2030" stattgefunden.

Bürgermeister Stefan Feigl freute sich darüber, dass es bei der Befragung mehr als 300 Rückmeldungen gab. "Wir haben aus der Bürgerbefragung sehr viele Anregungen bekommen", unterstrich der Rathauschef. Allerdings hat es auch ganz kontroverse Stellungnahmen gegeben.

Fachfirma arbeitet Vorschläge aus

Während ein Teil der Bürger eine Renovierung und Sanierung der alten Bausubstanz im alten Ortskern befürwortet, plädiert der andere Teil der Befragten für einen Komplettabriss und die Erstellung von modernen Neubauten. Dem Schultes liegt jetzt ein fairer Kompromiss am Herzen, der dann von allen gemeinsam getragen werden kann. Feigl sprach sich dafür aus, der Fachfirma für die Erstellung des städtebaulichen Rahmenplans zwei Vorgaben zu machen. Der Plan soll laut Feigl folgende Anforderungen berücksichtigen: Es sollte eine Fläche für einen möglichst großzügigen Dorfplatz für Veranstaltungen und Aufenthaltsqualität entstehen. Außerdem soll der Erhalt der ortsbildprägenden historischen Baustruktur geprüft werden.

Dörte Meinerling vom Stuttgart Architektur- und Planungsbüro "planbar-hoch 3" gab dem Gemeinderat einen Überblick über das Ergebnis der Bürgerumfrage. "97 Prozent der Simmozheimer leben gerne hier, und drei Viertel empfinden die Gäugemeinde als dörflich, idyllisch und sanierungsbedürftig.

Wichtig ist den Befragten, dass ein attraktiver Verweilort, ein lebendiger Treffpunkt mit Gastronomie sowie eine echte Mitte für Jung und Alt entsteht. Das neu gestaltete Areal müsse ein "identitätsstiftender Mittelpunkt" werden.

Einige sehen die künftig umgestaltete Ortsmitte auch als Knotenpunkt für Gesundheit und Pflege mit Arzt, Apotheke und Physiotherapie. Andere wünschen sich mehr Parkplätze und in der Gäukommune mehr Wohnraum für junge Familien. Auch Feigl sah den Bedarf an Wohnraum und verwies auf das geplante Neubaugebiet Mittelfeld. Gemeinderat Chris Laich plädierte für die Beauftragung eines zweiten Planungsbüros, da so "noch mehr Ideen" ins Spiel kämen.

Im Rahmen einer Bürgerwerkstatt werden am 19. Januar die Teilnehmer weitere Überlegungen zum Nutzungskonzept für das Schillerareal diskutierten. Am 2. März sollen die Entwürfe des städtebaulichen Rahmenplans der beauftragten Firma vorgestellt werden.