Die Gäukommune Simmozheim ist als Wohngemeinde gefragt und wird deshalb neues Bauland erschließen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder Bote

Prognos-Studie: Immer weniger bezahlbare Wohnungen

Simmozheim. Das geplante Neubaugebiet "Mittelfeld" soll nach dem Willen des Simmozheimer Gemeinderats neuen Wohnraum für bis zu 300 zusätzliche Bürger bieten. Und doch wird die Erschließung von neuem Bauland von manchen Simmozheimern als nicht notwendig erachtet und kritisch gesehen.

Dies war für das Ratsgremium Grund genug, sich mit dem Thema Zukunftsperspektiven für ihren Ort zu beschäftigen. Tobias Haußmann, der Beauftragte für die Entwicklung im Landkreis Calw, stellte dem Simmozheimer Ratsgremium die jüngste Studie der Prognos AG für den Landkreis Calw vor, die zukunfts- weisende Vorschläge und erforderliche Maßnahmen zur weiteren Entwicklung des Landkreises gibt.

"Vor allem im östlichen Teil des Kreises ist im Wohnbereich ein vermehrter Druck aus der Region Stuttgart zu spüren", unterstrich Haußmann. Daher komme dem östlichen Kreisgebiet (Gäu) durch seine unmittelbare Lage an der Industrieregion Stuttgart/Böblingen/Sindelfingen eine besondere Bedeutung zu. Dort gebe es immer weniger bezahlbare Wohnungen. Bürgermeister Stefan Feigl teilte mit, dass im Rathaus immer wieder Anfragen nach freien Wohnungen oder Bauplätzen eingehen. "Unsere Bevölkerungsentwicklung hängt maßgeblich damit zusammen, ob wir Wohnraum entwickeln können", hob der Rathauschef hervor.

"Mittelfeld" soll Einwohnerzahl erhöhen

Die Gemeinde Simmozheim ist dabei, im Gewann "Mittelfeld" ein beachtliches Baugebiet zu entwickeln, das nach vorsichtigen Schätzungen die Einwohnerzahl der 2900-Seelen-Gemeinde deutlich erhöhen könnte. Doch besonders die Anlieger am westlichen Ortsrand sind skeptisch bezüglich der Erschließung weiterer Bauplätze in der Gäugemeinde (wir berichteten).

Im Gemeinderat gab es unterschiedliche Reaktionen auf die Aussagen der vorgestellten Prognos-Studie. "Will der Landkreis, dass wir hier zur Schlafgemeinde werden? Wir wollen Leute, die hier auch ihren Lebensmittelpunkt haben", forderte Gemeinderat Siegfried Kempf. Seine Ratskollegin Sabine Fels hatte die demografische Entwicklung mit immer mehr alternden Menschen im Blick. "Die Region blutet aus, es ist gut, wenn junge Familien kommen und ihnen Zuschuss gewährt wird", unterstrich Fels.