Zum guten Miteinander im Simmozheimer Ortskern soll in naher Zukunft auch gemeinsames, generationenübergreifendes Kochen und Essen gehören. Foto: Deutsche Fernsehlotterie Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsentwicklung: Gemeinderat vertagt seine Entscheidung über Entwurfsvarianten zur Umgestaltung des Schillerareals

Die Neugestaltung des Simmozheimer Ortskerns im Bereich des Schillerareals soll nicht im Schnellschussverfahren entschieden werden. Dies wurde deutlich bei der Vorstellung zweier Entwurfsvarianten durch das Architekten-Büro "planbar hoch 3" in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Simmozheim. Nach lebhafter Diskussion wurde vom Ratsgremium am Donnerstagsabend noch keine verbindliche Entscheidung getroffen. Da in der Gäukommune die Bürgerbeteiligung groß geschrieben wird, sollen die der- zeitigen Pläne zuvor noch den Einwohnern vorgestellt werden. Architektin und Stadtplanerin Dörte Meinerling und eine Mitarbeiterin stellten dem Gremium zwei Planungsvarianten vor.

Vollständige Neuplanung

"Die erste Variante für den Rahmenplan Schillerareal entwirft in einer vollständigen Neuplanung eine moderne und großzügige Ortsmitte mit geradlinigen Nutzungs- und Raumstrukturen", fasste Meinerling zusammen. Bei der Planung sei ihr Büro von den Wünschen des Gemeinderats ausgegangen. Danach solle ein möglichst großer Dorf- platz, eine Café mit Möglichkeiten für Mittagstisch für rund 100 Besucher, eine Küche, eine Bücherei, ein Veranstaltungsraum, ein Schreib- warenladen mit Poststelle, betreutes Wohnen sowie eine Kinderkrippe berücksichtigt werden. Bei der Umsetzung des ersten Planes würde nach den jetzigen Entwürfen von der derzeitigen Bausubstanz kaum etwas übrig bleiben, so Meinerling.

"In der zweiten Planungsvariante für das Schillerareal werden teilweise bestehende räumliche Strukturen und ein Gebäude erhalten", unterstrich Meinerling. Damit solle eine charakteristische kleinteilige Ortsmitte mit "hierarchierten Freiräumen" entstehen. Beim ersten Plan würde ein Dorfplatz mit den Ausmaßen von immerhin 20 mal 40 Metern entstehen. Beim zweiten Plan könnte der zentrale Platz 25 bis 30 Meter mal 30 Meter betragen.

Die Fülle der vorgegebenen Aspekte und die zum Teil erheblich voneinander abweichenden räumlichen Anordnungen der geplanten Einrichtungen reizten zur Diskussion. Gemeinderat Jörg-Uwe Koske zeigte sich etwas enttäuscht darüber, dass in den Plänen zu viel auf Senioreneinrichtungen eingegangen worden sei. Er hätte sich mehr "junges Leben" in der Ortsmitte gewünscht.

Die mögliche Einrichtung einer Tagespflege mit geplanten zwölf Plätzen wurde von Gemeinderätin Sabine Fels kritisch hinterfragt. Ihr Ratskollege Chris Laich gab zu bedenken, dass Tagespflege in diesem zentralen Bereich des Dorfes immer auch mit Autoverkehr verbunden sei.

Einbahnstraßenregelung vorgeschlagen

Dem widerspreche eine etwaige verkehrsberuhigte Zone. Gemeinderat Carmelo Gibella könnte sich eine Einbahnstraßenregelung vorstellen. Bürgermeister Stefan Feigl waren Synergieeffekte wichtig. Deshalb müssten Café und Veranstaltungsraum beieinander sein.

Auch die Anordnung von Parkplätzen wurde kontrovers diskutiert. "Wenn man einen Architektenwettbewerb macht ohne Rahmenplan, haben wir danach Kraut und Rüben", unterstrich der Schultes und sprach sich für eine Bündelung der bisher gemachten Vorschläge aus. Der Gemeinderat einigte sich darauf, dass er vor weiteren Beschlüssen abwarten möchte, bis die Planungsentwürfe und noch zu fertigende Modelle am 2. März in der Perspektivenwerkstatt vorgestellt wurden.