Urnenwahlgrab kostet künftig 1100 Euro mehr. Platz auf Simmozheimer Friedhofsareal ausreichend.
Simmozheim - Sich in Simmozheim bestatten zu lassen, wird künftig erheblich teurer. Dies zeichnete sich bei der neuesten Kostenberechnung für den Friedhof ab.
Trotz erheblicher Gebührenerhöhungen ist in Zukunft lediglich nur ein Kostendeckungsgrad von rund 60 Prozent der Ausgaben erreicht. "Die Grabnutzungsgebühren sind bei weitem nicht kostendeckend. Den jährlichen Zuschussbedarf muss die Gemeinde über allgemeine Deckungsmittel erbringen, die die Bürger über die Steuer finanzieren", informierte Kämmerin Renate Meier.
Es sei deshalb gerechtfertigt, eine höhere Gebühr für Auswärtige zu erheben, da diese nicht an der Finanzierung der kommunalen Einrichtungen beteiligt seien. Für Auswärtige werde es deshalb einen Aufschlag von 50 Prozent geben. Während bei einigen Friedhofsdienstleistungen die Erhöhung moderat ausfällt, verdoppelten sich andere Posten geradezu, wie beispielsweise bei der Urnenkammer (plus 900 Euro) und dem Urnenwahlgrab (plus 1100 Euro).
Deutliche Verlagerung
Meier begründete dies mit Mindereinnahmen bei den Leichenzellen und mit der Zunahme der Urnenbestattungen. Zu geringeren Einnahmen bei der Friedhofshalle komme es, weil Trauerfeiern inzwischen überwiegend in der Kirche stattfinden und deshalb die Aussegnungshalle weniger genutzt werde, so die Kämmerin.
Die zum Teil drastischen Gebührenerhöhungen resultieren auch daraus, dass derzeit auf dem Friedhof neue Investitionen getätigt werden. Nach einem Gemeinderatsbeschluss vom 17. Mai erfolgt nämlich derzeit eine deutliche Erweiterung des Bestattungsangebots. "Der Trend Richtung Urnenbestattungen hält unvermindert an. Mittlerweile sind auch in Simmozheim mehr als 50 Prozent aller Bestattungen Urnenbeisetzungen", so die Kämmerin. Deshalb werden in der Gäugemeinde künftig Urnenreihengräber und Urnenrasengräber zusätzlich angeboten.
Eine Firma für Garten- und Landschaftsbau ist schon dabei, die notwendigen Arbeiten für rund 65.000 Euro zu erledigen. Mit der Fertigstellung der Maßnahme wird im Oktober gerechnet. Urnenreihengräber haben den Vorteil, dass sie eine Laufzeit von lediglich 15 Jahren haben. Dann steht die Fläche zur Wiederbelegung bereit.
Parkähnliche Anlage
Da der parkähnliche Simmozheimer Friedhof aufgrund seiner Lage in der Ortsmitte nicht erweitert werden kann, bringt diese Bestattungsform deutliche Vorzüge. "Urnenrasengräber haben den Vorteil, dass bei ihnen die Gemeinde die Pflege übernimmt. Außerdem können sie auch unter einem Baum angelegt werden, um eine Alternative zum Friedwald zu bieten", hob Meier hervor. "Wir haben jetzt die Voraussetzung dafür geschaffen, dass der Friedhof ausreicht", unterstrich Bürgermeister Stefan Feigl.
Der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung der Einarbeitung der neuen Gebührensätze in die Friedhofssatzung zu.
