Bürgermeister Thilo Schreiber, Hildegard Hornung und Stadtrat Wolfgang Fischer (von links) erläuterten, was es mit der Ausstellung zu Burundi auf sich hat. Foto: Dengel Foto: Schwarzwälder Bote

Fairer Handel: In 15 örtlichen Geschäften zwei Wochen lang Infoplakate aufgebaut

Weil der Stadt. Weil der Stadt, seit 2014 als "faire Handelsstadt" zertifiziert, zeigt die Landes-Ausstellung "Burundi". Burundi ist das Partnerland von Baden-Württemberg. Produkte von dort gibt es zum Beispiel im Eine-Welt-Laden. In 15 örtlichen Geschäften, auch in Merklingen, sind ab 19. Januar zwei Wochen lang Plakate mit Infotafeln aufgestellt.

Mehrmals Theatertage

In der Stadt ist die Steuerungsgruppe "Fairtrade Town" unter der Leitung von Stadtrat Wolfgang Fischer für Ideen, Bildungsoffensiven und Werbung für einen fairen Umgang mit Produzenten zuständig. Neben der Stadt und vielen Geschäften sind Schulen, Kirchen und Vereine eingebunden. So fanden bereits mehrmals Theatertage zum Thema "fairer Handel" statt. Viele Vereine nehmen für Jubiläen faire Geschenke und noch mehr Geschäfte bieten in Weil der Stadt laufend mehr als zwei fair gehandelte Produkte an. Genauso viel Wert wird auf die Unterstützung regionaler Produzenten gelegt.

Auf 15 Plakaten werden Themen wie die Bedeutung der Landwirtschaft, die Stellung der Frau, die junge Gesellschaft, burundische Erzeugnisse wie Kaffee sowie die reiche Kultur des Landes behandelt und mit Erfolgsgeschichten aus der partnerschaftlichen Zusammenarbeit veranschaulicht. "Damit das nicht zu theoretisch wird" – erzählt die Simmozheimerin Hildegard Hornung vom Eine-Welt-Laden – "kann bei uns Kaffee und Espresso aus Burundi verkostet und gekauft werden. Wir garantieren, dass durch unseren Einsatz und Ihren Einkauf faire Preise an die Kaffeebauern gezahlt werden."

Burundi ist ein armes Land. Nur 30 Prozent haben einen Grundschulabschluss, fünf Prozent (im Gegensatz zu Deutschland mit 68 Prozent) studieren, heißt es in einer städtischen Pressemitteilung. Doch ohne Bildung gibt es keinen Wohlstand. "Deshalb ist es für uns so wichtig, oft nur mit geringen Mitteln die richtigen Voraussetzungen zu schaffen", meint Fischer. Wer ausreichend bezahlt wird, schickt seine Kinder in die Schule und nicht zur Arbeit. Die wenigsten wissen, dass in Burundi ein höherer Prozentsatz an Menschen arbeitet als in Deutschland. Man bekommt nur fast nichts dafür bezahlt.