Die Bilanz des Simmozheimer Waldes zeigt sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr einen Saldo mit schwarz geschriebenen Zahlen. Foto: Bausch Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahresabrechnung: Waldbilanz fällt positiv aus / Überlegungen fürs weitere Vorgehen

"Wir sind froh, wenn wir mit dem Wald keine Verluste machen", resümierte Bürgermeister Stefan Feigl bei der Vorstellung der Jahresabrechnung Gemeindewald 2017 durch Christof Grüntjens von der Abteilung Waldwirtschaft des Landratsamtes Calw.

Simmozheim. Und doch hatte der Forstmann eine erfreuliche Mitteilung im Gepäck. Den Ausgaben von 80 000 Euro stehen Erlöse durch die Holzverkäufe in Höhe von 90 000 Euro gegenüber. Also wurde ein satter Gewinn von 10 000 Euro erwirtschaftet.

Feigl hob auch die große Bedeutung des Waldes als Er- holungsfunktion hervor. Mit einem Einschlag von 1142 Festmetern in diesem Jahr wurde das geplante Soll von 1100 Festmetern knapp über- troffen. 730 Jungpflanzungen sorgen für die Verjüngung des Waldes.

Schwarze Zahlen

Bei der Jungbestandspflege auf 6,4 Hektar Fläche wurden die Planzahlen nicht ganz erfüllt. "Wenn das Ziel nicht ganz erreicht ist, ist das nicht schlimm, wir werden dafür im nächsten Jahr größere Flächen bearbeiten", versprach Revierleiter Jürgen Martinek.

Auch bei der Planung für das Jahr 2018 wird mit schwarzen Zahlen gerechnet. Voraussichtlich werden bei 83 300 Euro Einnahmen fällige Ausgaben in Höhe von 71 100 Euro anfallen. Es verbleibt ein Jahresgewinn von 5200 Euro. "Wie liegen wir mit unseren Einschlägen im Zehnjahresplan?", fragte Gemeinderat Eugen Häberle.

Neue Regelungen

"Wir haben erst ein Jahr hinter uns, da kann man noch nicht viel sagen", antwortete Martinek. Grüntjens zeigte sich optimistisch darüber, dass die Holzpreise auch im nächsten Jahr stabil sein werden.

Der Fachmann berichtete dann von den juristischen Auseinandersetzungen des Landes Baden-Württemberg mit dem Bundeskartellamt wegen der zentralen Holzvermarktung – und Betreuung durch die Landratsämter in unserem Bundesland. Neue Regelungen würden wohl erst zum 1. Juli 2019 in Kraft treten, so Grüntjens.

Obwohl das letztlich entscheidende Urteil des Bundesgerichtshofs noch aussteht, wird jetzt schon an einer praktikablen Neuregelung gearbeitet. "Der Holzverkauf muss neu organisiert werden", unterstrich der Fachmann. Die Betreuung des Körperschaftswaldes könne wie bisher erfolgen. Das Landratsamt befasst sich derzeit mit einer räumlichen Neuorganisation.

Entscheidung ist fällig

"Wir erstellen gemeinsam einen Zusammenschluss auf Kreisebene. Weitere Entscheidungen sind voraussichtlich in 2018 zu treffen", so Grüntjens. Bürgermeister Feigl ver-mutete, dass neue Regelungen für die Kommunen deutlich teuer werden könnten. Dies müsse so nicht eintreten, meinte Grüntjens. Finanziell am besten sei, wenn alle Kreisgemeinden im Verbund mitmachen würden.

Auf jeden Fall müssten sich die kommunalen Waldbesitzer entscheiden, in welcher Rechtsform sie Personal in ihren Wäldern beschäftigen wollen. Infrage komme die volle Einstellung von Personal, Erledigung der Arbeiten durch Minijobs oder auch das Einkaufen von Waldarbeiten bei privaten Firmen.