Esther Frenzl aus Simmersfeld hat sich zur Tagesmutter ausbilden lassen.Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Esther Frenzl hat sich zur "qualifizierten Tagespflegeperson" ausbilden lassen

Wer sein Kind von einer Tagesmutter betreuen lassen will, hat dazu ab sofort im Raum Simmersfeld die Möglichkeit. Esther Frenzl kann in ihrem geräumigen Haus gleichzeitig bis zu fünf Jungen und Mädchen im Alter zwischen einem Monat und 14 Jahren aufnehmen.

Simmersfeld. Bürgermeister Jochen Stoll gab die Neuigkeit im Gemeinderat bekannt. Besonders außerhalb der Öffnungszeiten bestehender Einrichtungen sei das Angebot "sehr zu begrüßen". Das Wohnhaus in der Freudenstädter Straße hat acht Zimmer, einen großen, eingezäunten Garten mit Trampolin, Sandkasten und Kletterturm, mehrere Spielzeuge für Kinder (Laufrad, Bobby-Car, Dreirad und andere), Streicheltiere – zwei Meerschweinchen und ein allergiefreies "buntes Schoßhündchen" (Bolonka Zwetna). "Meine Kinder freuen sich auf Spielkameraden", ist die Mutter von Lara (8), David (5) und Amelie (2) überzeugt. Sie selber stammt aus einer Familie mit fünf Geschwistern, ist in Pfrondorf ausgewachsen, hat nach dem Realschulabschluss zehn Jahre als medizinische Fachangestellte in einer Gechinger Kinderarztpraxis gearbeitet, aus familiären Gründen später als Teilzeitkraft im kinderärztlichen Notfalldienst des Klinikverbandes Südwest in Böblingen. Sie habe schon immer Mama werden wollen, strahlt Esther Frenzl. Ihre Leidenschaft möchte sie in der Tagespflege weitergeben und das Gefühl vermitteln, gut aufgehoben zu sein, sich wohl zu fühlen und bestens versorgt zu werden.

Das Angebot gewinnt ihrer Meinung nach zusehends an Bedeutung

Dazu gehört für die Tagesmutter, jeden Tag frische Speisen "möglichst biologisch" zu servieren, mit den Kindern viel Zeit zu verbringen, zu spielen, malen, basteln und gemeinsam zu singen. Esther Frenzl hat früher in Mötzingen in einem Gospelchor mitgewirkt, sie spielt Klavier und ihr gleichaltriger Mann Tim Gitarre.

Das Angebot der Tageselternpflege gewinnt ihrer Meinung nach zusehends an Bedeutung, weil aus unterschiedlichen Gründen beide Elternteile gezwungen seien, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Besonders gelte das für Alleinerziehende, die möchten, dass ihr Nachwuchs auch außerhalb der Zeiten im Kindergarten und der Schule gut betreut wird. Sie könne Jungen und Mädchen im erwähnten Alter auch am Wochenende oder über Nacht aufnehmen, wenn es die Situation erfordere. Die Kosten seien günstig. Eltern müssten für die Betreuung pro Stunde einen Euro bis 1,50 Euro bezahlen. Außerdem könnten sie einen staatlichen Förderzuschuss beantragen.

Bevor sie die Berechtigung erhalte habe, als Tagesmutter zu arbeiten "musste ich ein Zertifizierungsverfahren durchlaufen", berichtet die 38-Jährige. Nach der Einführung beim Fachdienst des Landratsamtes Calw mussten 160 Unterrichtseinheiten beim Tageselternverein Nagold mit mündlicher und schriftlicher Abschlussprüfung zur "qualifizierten Tagespflegeperson" absolviert werden. Außerdem sei das Haus in Simmersfeld gründlich begutachtet worden, ob Räume zum Spielen und Toben vorhanden seien und eine Sitzecke zur Einnahme der Mahlzeiten.

Überprüft worden sei der Zustand der Nassräume, ob die Spielgeräte funktionieren und keine Gefahrenquelle darstellen. Ein Führungs- und Gesundheitszeugnis habe sie ebenfalls vorlegen müssen. "Das war eine richtige Checkliste, die Stück für Stück abgearbeitet wurde", erinnert sich die frischgebackene Tagesmutter.

Weitere Infos gibt es unter Telefon 07484/8679949 oder per Mail an ktp-simmersfeld@gmx.de