In der Otto-Kaltenbach-Straße (Bild) und in der Reutestraße wird das Abwasser-Trennsystem eingeführt.Archivfoto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Reutestraße und Otto-Kaltenbach-Straße

Simmersfeld. Die Reutestraße und die Otto-Kaltenbach-Straße in Simmersfeld werden für 3,1 Millionen Euro saniert. Festgelegt wurde in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats, dass die Arbeiten am 6. April 2021 beginnen sollen. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von 19 Monaten.

Die Tiefbauarbeiten wurden im September öffentlich ausgeschrieben. 16 Firmen haben ein Leistungsverzeichnis angefordert. "Neun Angebote sind eingegangen", berichtete Ingenieur Norbert Gaiser in der Sitzung. Weil einige Unternehmer noch mit einem Mehrwertsteuersatz von 16 Prozent kalkulierten – die Vereinbarung mit der Bundesregierung läuft bereits Ende Dezember aus – habe er die fehlenden drei Prozent eingerechnet. Bei der Submission seien verschiedene Nebenangebote eingereicht worden.

Drei Firmen hätten unter anderem vorgeschlagen, im Graben kein fremdes, sondern wiederaufbereitetes Material zu verwenden. Den Zuschlag erhielt der günstigste Bieter, die Firma Strabag aus Freudenstadt zum Bruttopreis von 3,11 Millionen Euro. Sie hatte für den Ein- und Auslauf, die Sohlsicherung des Notüberlaufs sowie beim Prallhang die Verwendung von Granit statt Sandsteine vorgeschlagen.

"Vielleicht können wir auch die vorhandenen Steine verwenden"

Bürgermeister Jochen Stoll sprach sich in der Sitzung für eine Materialaufbereitung aus. Ähnlich hatte sich im Vorfeld "aus fachlicher Sicht" das Ingenieurbüro geäußert. Auch, weil das mit einer erheblichen Kosteneinsparung verbunden sei und die technische Ausstattung nicht zu beanstanden wäre. Die Entscheidung, ob man beim Regenüberlaufbecken Granit oder Sandsteine verwendet, wurde zurückgestellt. Stoll: "Vielleicht können wir auch die bereits vorhandenen Steine verwenden." Vergeben wurden an diesem Abend außerdem die Elektroarbeiten für die Straßenbeleuchtung. Zwei Angebote sind bei der beschränkten Ausschreibung eingegangen. Den Zuschlag erhielt die Firma Seeger aus Rohrdorf, sie verlangt für die Ausführung 35 228 Euro.

In beiden Straßen wird das Trennsystem eingeführt; ein Kanal für das Schmutzwasser und einer für das Regenwasser. Außerdem wird die Wasserleitung ausgetauscht und – um die abfließende Menge zu drosseln – ein Regenrückhaltebecken gebaut. Die Otto-Kaltenbach-Straße erhält einen Gehweg, wahrscheinlich auf dem Niveau der Straße, kenntlich gemacht durch einen Pflasterbelag. Wegen der Fahrbahnbreite wird in der Reutestraße darauf verzichtet.

Die Maßnahmen würden keinen Aufschub dulden, hatte Stoll seit längerer Zeit gefordert. In der Reutestraße sei der Kanal zusammengebrochen und in der Otto-Kaltenbach-Straße komme es regelmäßig zu Wasserrohrbrüchen. Weil die Gemeinde im dritten Anlauf die Zusage einer staatliche Förderung in Höhe von 2,59 Millionen Euro erhalten hat, muss die Kommune noch 648 000 Euro aus Eigenmitteln aufbringen.