Der neu gestaltete Dorfplatz in der Ortsmitte von Simmersfeld wird von zwei Gebäudekörpern dominiert. Grafik: Niklas Lieb Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsmitte: Zentrale Energieversorgung rund um den geplanten Simmersfelder Dorfplatz ist kein Thema mehr

Die Ortsmitte von Simmersfeld erhält ein neues Gesicht. Sollen das geplante Rathaus, die Seniorenwohnungen, Geschäfts- und Wohnhäuser gemeinsam beheizt werden? Der Gemeinderat hat sich für eine dezentrale Energieversorgung ausgesprochen.

Simmersfeld. Um einen Eindruck zu erhalten, ob eine Heizzentrale Sinn macht oder eine separate Versorgung für jedes einzelne Gebäude und welcher Energieträger mehr Vor- als Nachteile bietet, hat die Gemeinde das Büro Hausconsult um eine Einschätzung gebeten. Die Untersuchungsergebnisse wurden von der Mitarbeiterin Margit Schaible in der jüngsten Sitzung des Gremiums vorgestellt und erläutert. Dass eine Gasleitung von Altensteig nach Simmersfeld gebaut wurde, die durch die Ortsmitte führt, ist in der Analyse berücksichtigt worden.

Margit Schaible fütterte die Gemeinderäte mit Zahlen und Fakten, brachte die Beheizung mit Hackschnitzeln und Pellets durch einen Heizkessel ins Spiel und welche Abgasbelastung das mit sich bringt, klärte darüber auf, dass ein hoher regenerativer Anteil Fördermöglichkeiten eröffnet, informierte über den Wirkungsgrad bei einem Gasbrennerkessel, erwähnte bei einer zentralen Energieversorgung die erforderliche Trassenlänge und in welcher Höhe Herstellungskosten anfallen.

Hackschnitzel können optisch Nicht überzeugen

Für Gemeinderat Hartmut Schwemmle stellte sich in der anschließenden Diskussion die Grundsatzfrage: "Will die Gemeinde nur das neue Rathaus mit Energie versorgen oder auch andere Gebäude in der Ortsmitte?" Und soll bei einer zentralen Energieversorgung der Ortsmitte das Festspielhaus der Kulturwerkstatt einbezogen werden? Für Norbert Wurster macht das wenig Sinn, weil das Gebäude nur bei Veranstaltungen ordentlich geheizt werde. Bei einer Beheizung mit Hackschnitzeln brauche man in der Ortsmitte einen großen Lagerraum, und "das sieht schon optisch nicht gut aus". Bürgermeister Jochen Stoll erklärte, dass man zunächst eine fachlich fundierte Beurteilung einholen wollte und keine centgenauen Berechnungen möglicher Kosten.

Bekanntlich hat der Simmersfelder Gemeinderat das Architektenbüro Lieb und Lieb aus Freudenstadt und das Landschaftsarchitektenbüro Fromm aus Dettenhausen mit der Planung der neuen Ortsmitte beauftragt. Der Entwurf sieht vor, an der Einmündung der Otto-Kaltenbach-Straße in die Altensteiger Straße in Nachbarschaft zur Johanneskirche einen Dorfplatz mit zwei in spitzem Winkel zueinander angeordneten, miteinander verbundenen Gebäudekörpern anzulegen.

Einheitlicher Belag soll die Wirkung steigern

Dort sollen ebenerdig die Gemeindeverwaltung und eine Arztpraxis untergebracht werden, im ersten Stock ein Sitzungs- und Bürgersaal. Den Vorplatz soll ein Brunnen zieren, ein einzelner, großer Baum Schatten spenden und weitere Bäume das Areal abgrenzen. Ein einheitlicher Belag, der auch die Otto-Kaltenbach-Straße einbezieht, soll die Wirkung unterstreichen. Hinter den Gebäuden ist ein Parkplatz geplant.