Bei der Generalversammlung im Simmersfelder Kursaal wurden langjährige Mitglieder der Raiffeisenbank Oberer Wald von den Bankvorständen Wolfgang Merkle und Fritz Kiefer (hintere Reihe) sowie dem Aufsichtsratsvorsitzenden Reiner Schnell geehrt. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Dividenden-Ausschüttung von fünf Prozent / Bilanzsumme bei 42,4 Millionen Euro / Zinsen teilweise unter Inflation

Von Manfred Köncke Simmersfeld. Wer Geschäftsanteile der Raiffeisenbank Oberer Wald besitzt, erhält für das Jahr 2011 eine Dividende von fünf Prozent. Die vorgeschlagene Gewinnverteilung von 141 530 Euro wurde bei der Generalversammlung von den Mitgliedern einstimmig angenommen.

Ein Indiz, dass die Bank gut aufgestellt ist, lässt sich am Eigenkapital ausmachen. In den vergangenen vier Jahren ist es kontinuierlich auf aktuell 4,6 Millionen Euro gestiegen. Vorstandsvorsitzender Fritz Kiefer (56) präsentierte im Simmersfelder Kursaal weitere Eckdaten: Die Bilanzsumme wurde um 126 000 auf 42,4 Millionen Euro gesteigert. Die Ausleihungen betrugen im abgelaufenen Jahr 22,9 Millionen Euro und lagen damit leicht über dem Ergebnis von 2010. Bewusst habe man darauf verzichtet, Kredite mit einem unkalkulierbaren Risiko zu vergeben. Für das laufende Jahr rechnet der Vorstandssprecher mit einem stärkeren Wachstum.

Die Einlagen (36 Millionen) haben sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Kiefer vermutet, dass wegen der günstigen Kreditzinsen eine erhöhte Baukonjunktur eingesetzt habe und Kapital für den Bau oder Kauf von Immobilien gebraucht worden sei. Um schnell flüssig zu sein, seien die Sichteinlagen gestiegen – beim Tagesgeld von 14 auf 15 Millionen.

Durch die Vorstandsnachfolge und Doppelbesetzung ist der Personalaufwand gegenüber 2010 um 64 000 Euro gestiegen. Die Sachkosten sind mit 246 000 Euro etwas niedriger ausgefallen als im Vorjahr. Dass die Habenzinsen auf Spareinlagen unter der Inflationsrate lagen, ist für Kiefer "bedauerlich, aber nicht zu ändern.". Er geht davon aus, dass diese Entwicklung einige Zeit andauert.

Die Zahl der Anteilseigner ist im vergangenen Jahr von 888 auf 889 gestiegen. Sie besitzen zusammen 4114 Geschäftsanteile. Früher habe man sich mit maximal 1500 Euro an der Raiffeisenbank beteiligen können, heute sei die Menge auf drei Anteile zu jeweils 200 Euro beschränkt, ließ Bankvorstand Wolfgang Merkle einen Fragesteller wissen.

Der erwirtschafte Überschuss in 2011 beläuft sich auf 141 530 Euro. Die Mitglieder stimmten bei der Generalversammlung folgender Verteilung zu: 100 000 Euro fließen in die gesetzliche und andere Ergebnisrücklagen und 41 335 Euro werden an die Inhaber von Geschäftsanteilen ausgeschüttet.

Seit 1997 sitzt Birgit Treiber aus Enzklösterle im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Oberer Wald. Sie wurde für weitere fünf Jahre in dieses Gremium gewählt, dessen Vorsitzender Reiner Schnell aus Enzklösterle ist. Er freute sich, dass man mit Fritz Kiefer zum 1. April 2012 "einen qualifizierten und fachkundigen" Vorstandsvorsitzenden gefunden habe. Sein Vorgänger sowie Bankvorstand Wolfgang Merkle wurden auf Antrag des früheren Raiffeisenbankchefs Hans Kiefer entlastet.

Im Anschluss zeigte Fotograf Karl Lang aus Rotfelden unter dem Titel "Von Danzig bis Königsberg" Aufnahmen seiner Reise durch Ostpreußen und Masuren.

Walter Frey aus Fünfbronn ist seit 50 Jahren Mitglied der Raiffeisenbank Oberer Wald. Hans Seeger aus Beuren, Kurt Waidelich aus Ettmannsweiler, Wolfgang Schmidt aus Simmersfeld, Walter Roller aus Aichelberg, Hermann Merkle, Fritz Grammel und Kurt Girrbach (alle Enzklösterle) halten dem genossenschaftlich geführten Institut seit 40 Jahren die Treue.