Ein Angriff auf Pferde durch einen Wolf lässt sich nicht ausschließen, gilt aber als eher außergewöhnlich. (Symbolfoto) Foto: dpa

Ein Tier nach Angriff bei OP gestorben. Proben an Wunden entnommen. Ergebnis wohl erst nach Wochen.

Simmersfeld - Zwei Pferde sind bei Simmersfeld angegriffen und durch Bisse verletzt worden. Mittlerweile ist ein Tier verendet. In den Vorfall ist auch das Umweltministerium eingebunden. Die Gretchenfrage lautet: War es erneut ein Wolf oder doch ein Hund?

Den Vorfall bestätigte Silke John, Pressereferentin des Ministeriums in Stuttgart, am Mittwoch auf Nachfrage. Nach Erkenntnis der Behörden erfolgte der Angriff wahrscheinlich in der Nacht zum Freitag. Die Pferde standen auf einer Koppel. Die Halterin der Tiere bemerkte die Verletzungen am Samstag. Laut John wurden die Wunden der Tiere am Wochenende versorgt. Ein Pferd wurde operiert, es starb aber beim Eingriff, so John. Die Meldung der Halterin bei den Behörden war am Montag erfolgt.

Hund oder Wolf? Die Untersuchung läuft

Das Ministerium veranlasste eine Untersuchung des Vorfalls. Es wurden Proben an den Wunden entnommen und Fotos angefertigt. Das Ergebnis könne einige Wochen auf sich warten lassen, die Fachlabore seien stark beschäftigt. Ob ein genetischer Nachweis nach der Reinigung der Bisswunden überhaupt noch möglich ist, sei zweifelhaft. "Möglicherweise ist das Ergebnis deshalb nicht aussagekräftig", so John.

Deshalb seien auch Fotos der Bissspuren an Wolfsexperten im In- und Ausland verschickt worden, beispielsweise nach Polen, die längere Erfahrungen mit Wölfen haben. Wann deren Einschätzung vorliege, könne derzeit nicht gesagt werden.

Fotos gehen an Experten im In- und Ausland

Ein Angriff auf Pferde durch einen Wolf lasse sich nicht ausschließen, er gilt aber als eher außergewöhnlich. Laut Nabu, der zusammen mit anderen Partnern der "Arbeitsgruppe Pferd und Wolf" für Niedersachsen schon vor längerem einen Leitfaden für Pferdehalter erstellt hat, habe es in Norddeutschland zwischen 2007 und 2015 keinen nachgewiesenen Fall gegeben. Nach Niedersachsen ist der Wolf bereits um das Jahr 2000 wieder zurückgekehrt.

In Stuttgart schätzt man die Lage so ein: Der Wolf habe derzeit "keinen Fressdruck". Er finde im Wald genug Nahrung und leichtere Beute. "Aber im Moment wissen wir nicht, ob es ein Hund oder ein Wolf war", so John.

Weitere Informationen unter www.nabu.de