"Fiddles & Feet" traten im Festspielhaus Simmersfeld auf. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Fiddles & Feet" eröffnen mit Irisch Folk die neue Saison der Kulturwerkstatt

Simmersfeld. Gudrun Walther und Jürgen Treyz waren mit ihrem neuen Projekt "Fiddles & Feet" zwei lang Wochen zu viert auf Tour. Ihr Abschlusskonzert, gepaart mit einer Portion Albernheit, führte sie ins Festspielhaus nach Simmersfeld. Das Ensemble nahm das Publikum mit auf eine Reise über die grüne Insel. Verzückt lauschten die Besucher dem musikalischen Klangerlebnis und erfreuten sich an den irischen Solo-Stepptänzen.

Das Projekt "Fiddles & Feet" verbindet die Frontfrau der Band "Cara", Gudrun Walther, und deren Gitarrist Jürgen Treyz mit einem der herausragendsten Fiddler Irlands, Oisín Mac Diarmada, und der amerikanischen Tänzerin und Pianistin Samantha Harvey. Zum Ende ihrer gemeinsamen Deutschlandtour begeisterten sie in Simmersfeld ihr Publikum vom ersten bis zum letzten Ton. Die überwiegend aus Irland stammenden Folkmusikstücke wechselten zwischen sanften Melodien und energiegeladenen Titeln mit begleitendem Stepptanz. Samantha Harvey wechselte dabei immer wieder vom Klavierhocker auf ein Holzpodest. Hier zeigte sie den sogenannten Sean-nós-Tanz, der mit bodennahen Fußbewegungen und zur Musik passendem rhythmischen Aufstampfen der Füße eine Form des irischen Stepptanzes ausmacht. Bekannt wurde dieser Tanz durch die großformatigen Choreografien in "Lord of the Dance".

Zwischen den einzelnen Jigs und Reels, die sich primär durch verschiedene Taktarten unterscheiden, erzählte Gudrun Walther Geschichten zu den einzelnen Musikstücken: Beispielsweise über eine Irin, die von Piraten entführt wird und diese zu ihrer Rettung in den Schlaf singt, um anschließend mit allen auffindbaren Schätzen aus ihrer Gewalt mit dem Beiboot zu verschwinden.

Mitklatschen, mitstampfen und mittanzen

Mitklatschen, Mitstampfen und, wer mochte, auch Mittanzen war bei den Folksongs und dem begleitenden Stepptanz ausdrücklich seitens der Musiker erwünscht. Gudrun Walther sang zu mehreren Stücken mit ihrer glockenhellen und einfühlsamen Stimme. Dazwischen hatte das Ensemble immer wieder Instrumentalstücke im Gepäck, verschiedene Tänze, wie beispielsweise die "Magnus Polka". Gitarrist Jürgen Treyz blieb dabei unüberhörbar im Hintergrund, während die beiden "Teufelsgeiger" Gudrun Walther und Oisín Mac Diarmada um die Wette fiedelten, begleitet am Klavier von Samantha Harvey.

Ausgegraben hatten die Musiker auch ein historisches Stück, genannt "The Happy A-Set", ein Set, das vor 13 Jahren entstanden ist. Oder das für einen Tierarzt – und fürs Kopfkino – komponierte Lied "The Arm in the Cow".

Sehr traurig wurde es beim Lieblingslied von Walther "She’s like the Swan". Es handelt von einem Mädchen, das unsterblich in einen Mann verliebt ist, dem sie auf einen Berg folgt und ihm ihre Liebe gesteht, die er mit harten Worten verschmäht. Sie nimmt die für ihn gesammelten Rosen auf dem Weg nach unten ins Tal mit, breitet sie auf dem Boden aus, legt sich nieder und haucht ihr Leben aus

Klackernde Stepptanz-Einlagen

Auch ein Song aus Amerika, "Roseville Fair", fand Einzug in das Konzertprogramm, das zweisprachig moderiert wurde. Zwei Verliebte, die sich in Roseville kennenlernen und heiraten, tanzen anschließend jährlich auf dem Markt in der kalifornischen Stadt.

Das Publikum klatschte kräftig im Rhythmus mit und stampfte mit den Füßen, sparte dabei nicht mit ordentlich Applaus, sowohl für die Musiker als auch für die klackernden Stepptanz-Einlagen von Samantha Harvey.

Zum Ende des Konzertes gaben die Vier auf der Bühne noch mal ordentlich Gas mit "Farewell to Ireland" und "Return", bevor sie mit der zweiten Zugabe eine neuere Komposition zum Wegträumen spielten und sich damit von den Gästen in Simmersfeld verabschiedeten.