Festspielhaus: Mit ihrem Gastspiel in Simmersfeld eröffnet Sandra Kreisler am Samstag die neue Spielzeit
Drei ausverkaufte Vorstellungen, insgesamt 600 Besucher: Der Kultursommer in Simmersfeld hat die Erwartungen in Zeiten von Corona mehr als erfüllt. An diesem Samstag beginnt die neue Spielzeit der Kulturwerkstatt.
Si mmersfeld. Beim Gastspiel "Apfelblüten bei Nacht" mit dem Schauspieler Walter Sittler sei die Kartennachfrage riesig gewesen, blickt der künstlerische Leiter der Kulturwerkstatt, Roland Schweizer, mit Behagen zurück. Man hätte gut und gerne weitere 200 Karten absetzen können. Auch die Konzerte von Graceland am 15. August und der Tribute-Band Cream of Clapton "haben die Erwartungen voll erfüllt".
Max Schweizer vom Programmausschuss kann sich vorstellen, dass nicht nur die Zugkraft der Musiker und der Bekanntheitsgrad von Sittler ("Der Kommissar und das Meer") eine Rolle spielten, sondern auch, dass "die Gastspiele auf der Freilichtbühne und damit an frischer Luft stattgefunden haben". In Zeiten wie dieser werde beim Publikum auch darauf geachtet. Außerdem habe man ein Hygienekonzept – Kartenverkauf nur online, Einbahnregelung, durchnummerierte Platzkarten – entwickelt. Schade sei nur, dass die Abende nach der Aufführung nicht wie bisher in geselliger Runde an Bistrotischen ausklingen durften. Getränke gab es nur an der Theke und von einer örtlichen Bäckerei extra gebackene, in Zellophan verpackte, mit Käse und Schinken belegte Blätterteigtaschen.
"Wir mussten etwas tun, um unser Publikum zu behalten und in Erinnerung zu rufen, dass es weitergeht", begründet Geschäftsführer Kai Hoffmann die Motivation für den Kultursommer. Die Künstler seien froh gewesen, überhaupt spielen zu können, "auch wenn wir wegen des reduzierten Platzangebots nicht die gewohnte Gage bezahlen konnten". Auf der Außenbühne sind maximal 120 Zuschauer erlaubt, im Festspielhaus höchstens 70 bis 80.
Inzwischen hat der aus Roland Schweizer, Markus Heintel, Max Schweizer und Andreas Jendrusch vom kooperierenden Regionentheater bestehende Programmaus-schuss die Planungen für die neue Spielzeit im 37. Jahr der Kulturwerkstatt abgeschlossen. 4000 Hefte sind gedruckt, 800 Briefe an Stammkunden verschickt, Kultur- und öffentliche Einrichtungen in den Kreisen Freudenstadt und Calw und im Enzkreis bestückt und der eigenen Newsletter aktualisiert.
Eröffnet wird das vierte Quartal am 10. Oktober. Sandra Kreisler singt in ihrem Soloprogramm unter anderem Lieder ihres Vaters Georg Kreisler, einem Meister des literarischen Kabarett-Chansons ("Gehen wir Tauben vergiften im Park").
Eine neue Facette im breitgefächerten Kulturangebot sind zwei Abende mit philosophischem Inhalt. Am 14. Oktober geht es um die Bedeutung realer und virtueller Lebensräume (zur Einführung wird der Film "Zwischen zwei Welten" gezeigt) und am 11. November um die Frage: "In was für einer Welt wollen wir leben?" Ausgangspunkt des anschließenden Gesprächs mit der Philosophin Anke Raith ist der Film "Tomorrow".
Varieté erweitert auf drei Vorstellungen
Herr Schlendrian (Bass) versucht mit wütenden Drohungen seiner Tochter Liesgen (Sopran) die Unsitte des täglichen Kaffeetrinkens abzugewöhnen. Zur "Kaffeekantate" von Johann Sebastian Bach – gespielt von Werner Wilms, seinem Ensemble und einem Erzähler am Sonntag, 25. Oktober, ab 15 Uhr – werden im Festspielhaus "feinste Kaffeespezialitäten und hausgemachter, schwäbischer Kuchen serviert" , heißt es in der Vorschau.
Weitere Veranstaltungen im Simmersfelder Festspielhaus sind am 28. Oktober und 25. November Auftritte des Illusionnisten, Zauberers und Magiers Bert Rex, das Blueskonzert von Burr & Klaiber am 7. November, Jazz unterschiedlicher Stilrichtungen mit "Cabanaz" am 14. November, eine rockige Akustik-Show der "Tikibar" am 12. Dezember und zum Abschluss eine bunte Unterhaltung beim Varieté zwischen den Jahren – nicht nur, wie im Programmheft angekündigt, am 28. und 29. Dezember ab 20.30 Uhr, sondern zusätzlich am Dienstag, 29. Dezember ab 16 Uhr.
Weitere Informationen: Telefon 07484/9299933 E-Mail mail@kulturwerkstatt-simmersfeld.de