Eingebrochen wurde im letzten Jahr in Simmersfeld nicht nur im Nettomarkt und in einer Simmersfelder Firma, sondern auch im Clubheim des eingetragenen Vereins "Hütte".Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Leiter der Altensteiger Polizei berichtet von breiter Palette an Straftaten / Geringe Zahl an Corona-Verstößen

Gefährliche Körperverletzungen, einfache und schwere Diebstähle, Betrügereien im Internet und falsche Polizisten: In Simmersfeld wurden im vergangenen Jahr 49 Straftaten verübt – doppelt so viele wie 2018. Das geht aus der Kriminalitätsstatistik hervor, die Hauptkommissar Dieter König in der Gemeinderatssitzung präsentierte.

Simmersfeld/Altensteig. 20 Tatverdächtige wurden verhört, 2018 waren es elf. Überwiegend handelte es sich um erwachsene Männer, die mit dem Gesetz in Konflikt gerieten. So wie jener Mann, der nicht nur im Februar 2019 in die Hütte des gleichnamigen Vereins einbrach, sondern aus dem abgeschlossenen Fackelschopf der "Tälemer" in Altensteig einen Rasenmäher geklaut und verkauft hat, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren. Inzwischen hat ihn das Amtsgericht Nagold verurteilt. Wegen früherer Vergehen wurde er aus dem Gefängnis vorgeführt.

Die Palette der Straftaten in Simmersfeld – 43 Prozent konnten laut Statistik aufgeklärt werden – reichte von Diebstählen, Schlägereien, Beleidigungen und unerlaubtem Besitz von Drogen bis zu Einbrüchen in den Nettomarkt, in eine Firma und ein Wohnhaus. Zwei Fälle griff Hauptkommissar König in seinem Rechenschaftsbericht heraus. Auf eBay wurde ein Staubsauger angeboten. Das Geld sollte auf ein ausländisches Konto überwiesen werden. Gesagt, getan. Auf die Lieferung des Elektrogeräts wartet der Besteller aus Simmersfeld bis heute. Am Telefon hatte sich ein (falscher) Polizeibeamter gemeldet, um unter Vorspiegelung falscher Tatsachen an Bankkonten und Wertgegenstände heranzukommen.

Obwohl in der Statistik nicht aufgeführt, berichtet König jedes Jahr über die Unfallentwicklung auf Gemarkung Simmersfeld. Iim vergangenen Jahr waren es 18 schwere – häufig am Simmersfelder Kreuz – mit drei Schwerverletzten.

"Wir müssen verstärkt Präsenz zeigen"

Obwohl die Corona-Pandemie das öffentliche Leben und damit die Arbeit der Polizei erst in diesem Jahr stark beeinflusste, ging König bereits bei der Vorlage der Statistik 2019 darauf ein. "Wir wurden nicht nur mit wechselnden Verhaltensregeln konfrontiert, wir müssen seitdem auch verstärkt Präsenz zeigen." Die Zahl der Verstöße gegen Auflagen sei im Großraum Altensteig gering ausgefallen, man habe so gut wie keine gebührenpflichtigen Verwarnungen aussprechen müssen.

Durch Umstrukturierungen sei für die Aufnahme von Verkehrsunfällen jetzt bis 22 Uhr der Dienst aus Freudenstadt zuständig und danach Pforzheim. Gegenüber früher habe sich die Wartezeit verringert.

Den Medien sei zu entnehmen, dass Polizeibeamte bei Demonstrationen und anderen Einsätzen zunehmend beleidigt oder sogar tätlich angegriffen werden. "War das im letzten Jahr auch hier so?", wollte in der anschließenden Aussprache ein Zuhörer wissen. Das konnte König nicht bestätigen. Der Respekt sei nach wie vor da. Zum Schluss ging der Leiter des Polizeipostens auf die personelle Situation in der Altensteiger Dienststelle ein. Alle sechs Planstellen seien besetzt, an der Altersstruktur habe sich trotz der angekündigten "Einstellungsoffensive" wenig geändert. Drei Beamte seien 60 und darüber, drei zwischen 50 und 60. Nur die beiden Praktikanten würden den Durchschnitt etwas senken.