Die fünf Musiker machten dem großen Vorbild Eric Clapton alle Ehre.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Cream of Clapton" begeistern ihr Publikum im Simmersfelder Festspielhaus mit einem rund dreistündigen Auftritt

Der Konzertabend mit "Cream of Clapton" bescherte der Kulturwerkstatt Simmersfeld nicht nur Rock vom Besten, sondern auch ein ausverkauftes Haus. Nicht alle Kartenanfragen konnten bedient werden. Das Konzert der fünfköpfigen Band war ein voller Erfolg.

Simmersfeld. Aller guten Dinge sind bekanntlich drei. Und drei Anläufe waren nötig, um die Formation "Cream of Clapton" auf die Bühne des Festspielhauses Simmersfeld zu bringen. Bereits im vergangenen Jahr stand ihr Auftritt auf dem Konzertplan, musste wegen des Sturmschadens abgesagt werden. Ein erneuter Anlauf fiel dem Corona-Lockdown zum Opfer. Umso glücklicher schätzten sich sowohl Musiker als auch die Verantwortlichen der Kulturwerkstatt, dass es nun endlich geklappt hat.

Das Publikum hält es kaum auf den Sitzen

Der langersehnte Auftritt der fünfköpfigen Gruppe aus dem Murgtal, Baden-Baden und Pforzheim fand statt, auf der Außenbühne im Rahmen des Kultursommers 2020. Für Gerald Sänger, Mätze Schulz, Claus Müller, Barny Hoffmann und David Sänger war es der erste Auftritt seit Februar. Seit rund vier Jahren widmet sich die mit Begeisterung und großem Können agierende Band dem Werk des 75-jährigen britischen Blues-Rockers Eric Clapton, der für ein exzessives Leben ebenso bekannt ist wie für sein geniales Gitarrenspiel und seine unvergesslichen Lieder.

Der rund dreistündige Konzertabend unter freiem Himmel entführte in die musikalische Welt von Eric Clapton zu seinen Zeiten mit Cream, Blind Faith sowie Derek and the Dominos und in die Phase seiner Soloerfolge. Die Setlist beinhaltete Stücke, wie "Bad Love" zum Auftakt, "My Way Home" und "Badge", wo das Publikum seinen ersten Einsatz zum Mitklatschen hatte. An der Santana-Version orientierte sich das aus dem Jahr 1958 stammende stammende "Well Allright" von Buddy Holly, dem das bekannte Stück von Cream "White Room" folgte.

Beim Blues "Old Love" riss Gerald Sänger eine Gitarrensaite. Vor den Augen des Publikums und unter überbrückenden Klängen zog er eine neue auf. Diese bei Clapton häufig auftretende Situation bescherte dem mit sehr dünnen Saiten spielenden Gitarrengott – vom Fachblatt "Rolling Stone" hinter Jimi Hendrix immerhin als zweitbester Gitarrist aller Zeiten gelistet – den Namen "Slowhand".

Sehr gut kamen "Lay down Sally" und "Pretending" an. Die Gäste hielt es beim älteren Cream-Song "I feel free" kaum auf den Sitzen. Inzwischen hatte sich der anfangs noch laue Abend in eine kühle Nacht verwandelt, während der Pause waren wärmende Getränke stark gefragt.

Die Zuhörer hätten schon gerne getanzt

Den zweiten Teil des Konzerts eröffnete "Cream of Clapton" mit einem akustischen Teil, in den auch die Ballade "Tears in Heaven" eingebaut war. Der Radio-Song "After Midnight" lud zum Mitsingen ein. Zwischen den einzelnen Musikstücken durfte das eine oder andere Witzchen nicht fehlen. Zum Leidwesen des Publikums durfte bei der von Eric Clapton gecoverten Version von "I shot the Sheriff" nicht getanzt werden.

Auf der Setlist durften auch die Stücke "Cocaine" und "Layla" nicht fehlen. Beide hatten sich die begnadeten Musiker für das Ende des Konzertabends aufgehoben. Mit riesigem Dank an das ganze Team der Kulturwerkstatt verabschiedete sich die Formation um Gerald Sänger, dem man vor der Gründung von "Cream of Clapton" sagte, er habe Ähnlichkeit mit Eric Clapton. Deshalb passe auch seine Musik wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Davon war auch das Publikum in Simmersfeld überzeugt und angetan. Zum Dank gab es gleich zwei begeistert gefeierte Zugaben. Mit "Sweet Home Chicago" und "Wonderful Tonight" verabschiedete sich Sänger samt Truppe und bedankte sich fürs tapfere Aushalten trotz der niedrigen Temperaturen.

Roland Schweizer, der künstlerische Leiter der Kulturwerkstatt ist bislang mit dem Kultursommer 2020 sehr zufrieden. Das Konzept gehe auf, wenngleich er bedauerte, dass für den Auftritt von "Cream of Clapton" nicht alle Kartenanfragen zustimmend bescheiden konnte. Die coronabedingten Abstandsregeln, auch im Freien, verhinderten, dass noch mehr Gäste das tolle Konzert miterleben konnten.

Kultursommer endet mit Auftritt des Regionentheaters

Das "Festspielhaus im Offenen" beendet seine Veranstaltungsreihe auf der Außenbühne am kommenden Freitag, 11. September, 20.30 Uhr, mit einem Auftritt des Regionentheaters aus dem Schwarzen Wald und dem Erfolgsstück "Noch’n Gedicht" über das Leben des Jahrhunderthumoristen Heinz Erhardt.