Hinter dem Festspielhaus ist ein Neubau geplant. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Bauvorhaben: Kulturwerkstatt will das Festspielhaus um einen 180-Quadratmeter-Anbau erweitern

Keine Rückzugsmöglichkeit für die Künstler hinter der Bühne, kein eigenes Büro, bald kein Proberaum mehr – und die Requisiten müssen ausgelagert werden: Das Festspielhaus in Simmersfeld platzt aus allen Nähten. Im Gemeinderat wurden Pläne für einen Neubau vorgestellt

Simmersfeld. Durch die Kooperation mit dem Regionentheater "sind die Anforderungen weiter gewachsen", erklärte der Geschäftsführer der Kulturwerkstatt, Kai Hoffmann, in der jüngsten Sitzung. Wenn der Probenraum im ehemaligen Geschäftshaus Kalmbach (Altensteiger Straße) wegen der Dorfentwicklung wegfiele, müsse man ins Festspielhaus ausweichen. Was aber nicht immer möglich sei, weil die Halle oft doppelt belegt sei, aktuell durch die Übertragung von Fußball-Weltmeisterschaftsspielen. Ein abgeteilter Raum für Künstler im Backstage-Bereich fehlt. Und wenn sie in den Pausen die Toilette aufsuchen wollen, müssen sie durch Zuschauerreihen gehen.

Wird ein Theaterstück vom Regionentheater an mehreren Tagen hintereinander einstudiert und der Regisseur möchte nicht jedes Mal an seinen Wohnort zurückfahren (zum Beispiel Andreas Jendrusch nach Tübingen), sei kein Gästezimmer vorhanden, wo er sich über Nacht hinlegen könne. Hoffmann: "Ich lebe in Freiburg, und wenn ich in Simmersfeld bin, übernachte ich in einem Wohnwagen." Ein weiteres Problem: Die technischen Einrichtungen stehen im Festspielhaus auf Bühnenpodesten. Was nach den Worten des Geschäftsführers auch kein Dauerzustand sein kann: Die Großrequisiten lagern größtenteils in einer großen Scheune in Beuren und die Kostüme in einer Hochdorfer Privatwohnung. Für Hoffmann kommt nur ein Neubau infrage, auch wegen den geltenden Richtlinien bei der Beantragung von Fördergeldern.

Max Schweizer, in der Kulturwerkstatt zuständig für die Technik, erläuterte das Vorhaben. Geplant ist ein einstöckiger, 14,20 Meter langer und drei Meter hoher Neubau in Holzständerbauweise mit einer Nutzfläche von 180 Quadratmetern – fünf Meter hinter dem bestehenden Festspielhaus. Beide Gebäude will man mit einem verglasten Steg verbinden und eine Rampe für Rollstuhlfahrer anlegen. Geschätzte Kosten: rund 400 000 Euro. Man habe, so Schweizer bereits mit Handwerksbetrieben Kontakt aufgenommen und konkrete Angebote eingeholt. "Die Bauleitung übernehmen wir selbst." Klar sei allerdings, dass der Neubau ohne staatliche Zuschüsse nicht gestemmt werden könne. Der Gemeinderat nahm die Ausführungen ohne Aussprache zur Kenntnis. Nächster Schritt ist die Ausarbeitung eines Bauantrags.