Keine erfreulichen Nachrichten verkündeten Forstdirektor Johannes Fünfgeld (Mitte) und Revierförster Rainer Hartmann (links) in der jüngsten Sitzung dem Simmersfelder Bürgermeister Jochen Stoll (rechts) und seinem Gemeinderat. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Finanzplanung: Schädlinge und Tief auf dem Holzmarkt lassen Einnahmen schrumpfen

Simmersfeld. Der Gewinn aus dem Simmersfelder Gemeindewald fällt in diesem Jahr mager aus. Gerechnet wird mit einem Überschuss von lediglich 50 000 Euro. Und auch das ist nicht sicher. 2018 waren es immerhin 188 600 Euro.

"Hoffentlich gibt es keinen Supergau", sorgt sich ein Gemeinderat, und ein anderer fragte sich in der jüngsten Sitzung, ob man unter diesen Umständen überhaupt die vorgeschlagene Holzmenge von 8000 Festmetern einschlagen soll.

Schon das Jahr 2018 sei forstwirtschaftlich gesehen ein schwieriges Jahr gewesen, eröffnete Forstdirektor Johannes Fünfgeld seine Bilanz. Ausschlaggebend sei ab April ein viel zu heißer und lang anhaltender Sommer gewesen. Unter dem erheblichen Niederschlagsdefizit hätten die Bäume arg gelitten. Besonders Fichten und Tannen im Simmersfelder Gemeindewald bräuchten viel Wasser.

Wegen der Dürre seien sie anfällig gewesen für Borkenkäfer. Der Buchdrucker habe sich 2018 explosionsartig verbreitet – mit dem Ergebnis, dass 1500 Festmeter Käferholz geerntet werden mussten. Bei einem Einschlag von 8100 Festmetern sei deshalb nicht wie prognostiziert ein Gewinn von 218 000 Euro erwirtschaft worden, sondern nur von 188 600 Euro.

Für das laufende Jahr konnte Fünfgeld keine verbindliche Aussage machen. Ein feuchter Sommer würde helfen. Beunruhigend sei für Waldbesitzer auch der stark gesunkene Holzpreis. In Europa herrsche ein absolutes Überangebot, auch beim Sortiment Fichten- und Tannenrundholz. Die Marktübersättigung habe dazu geführt, dass für gesundes Holz gegenwärtig nur noch Preise erzielt werden könnten, die früher für Sturmholz bezahlt worden seien.

Soll man angesichts der wenig erfreulichen Entwicklung überhaupt die im Finanzplan angesetzten 8000 Festmeter einschlagen? Wären 5000 Festmeter nicht besser? Das sollte man vorerst so stehen lassen, bekam Gemeinderat Hartmut Schwemmle vom Forstdirektor zur Antwort. Auch deshalb, weil das wahrscheinlich erneut anfallende Käferholz laut Vorschrift geerntet werden müsse. Revierleiter Rainer Hartmann: "Eine Anpassung nach unten können wir im Laufe des Jahres immer noch vornehmen".

Bei 8000 Festmeter Holz wird mit Verkaufserlösen von 449 000 Euro gerechnet. Weitere Einnahmen werden erzielt durch die Jagdpacht (9300 Euro) und eine Rückvergütung vom Simmersfelder Bauhof für dort geleistete Arbeiten (30 000 Euro). Macht unter dem Strich 488 800 Euro. Hauptausgaben sind 280 000 Euro an Personalkosten, 100 000 Euro für die Holzaufarbeitung, 25 000 für die Wegeunterhaltung und 14 500 Euro an Beiträgen für Berufsgenossenschaft, Waldbrandversicherung, Forstkammer und andere Institutionen. Bleibt am Ende ein voraussichtlicher Überschuss von 50 000 Euro.

Im Gemeindewald ist für die Jungbestandspflege eine Fläche von 1,4 Hektar vorgesehen und für den Verbißschutz ein Areal von sechs Hektar.

Der Waldhaushalt 2019 wurde vom Gemeinderat einstimmig verabschiedet.