Der Dornstetter Adventslauf sorgte bei seiner 28. Auflage am vierten Advent wieder für ein Laufspektakel der Extraklasse. Gleichzeitig sorgten zwei neue Beste für faustdicke Überraschungen.
Nachdem bei den eröffnenden Schul-Staffeln, den Bambini- und auch den Schülerläufen der Schneefall fast komplett nachgelassen hatte, schien es Frau Holle pünktlich zum Start wissen zu wollen und starke Schneefälle setzten ein.
Fabian Müller schnappt sich fünf Liter Bier
Von daher war dann auch das knapp 140 Läuferinnen und Läufer umfassende Feld eher vorsichtig in die erste Runde auf komplett schneebedeckter Straße gestartet. Ein Läufer allerdings, Fabian Müller von der gastgebenden LG farbtex Nordschwarzwald, hatte sich die Sprintprämie in Form von fünf Litern Bier ausgerechnet – der Plan ging auf.
Allerdings hatte Müllers Sprint zu viele Körner gekostet, sodass ihn die knapp zehn Läufer große Spitzengruppe schnell auf der zweiten Runde kassierte. Auf dem dank des Schnees schwer zu laufenden Rundkurs durchs Dornstetter Städtle entwickelte sich ein spannender Zweikampf – auf der einen Seite die gelben Trikots der gastgebenden LG farbtex Nordschwarzwald, auf der anderen Seite die blauen Leibchen des Tomerdinger LV.
Jens Mergenthaler gehandicapt
Alles deutete auf einen Hattrick von Jens Mergenthaler hin, dem Sieger von 2022 und 2023. Doch der aktuelle deutsche Crossmeister musste nach einer Zahn-OP unter der Woche als Erster der Spitzengruppe das Handtuch werfen. Die Hoffnungen des Heimpublikums ruhten daher auf dem vierfachen Adventlauf-Sieger Timo Benitz und dessen Teamkollegen Henri Hansert, Tim Hübscher und Altmeister Tobias Giering.
Die Konkurrenz aus Tomerdingen mit dem letztjährigen Fünften, Aimen Haboubi und Matteo Geninazza ließ sich allerdings nicht abschütteln. Ganz im Gegenteil, denn die beiden Männer in Blau waren es in den letzten beiden Runden, die für eine schnelle Fahrt sorgten. Lediglich Tim Hübscher konnte das Tempo der beiden mitgehen.
Aimen Haboubi drückt auf die Tube
Als allerdings Haboubi auf dem Berganstück eine halbe Runde vor Schluss noch einmal an Tempo zulegte, riss auch die Dreigruppe vorne auseinander. Kurz darauf sprintete Aimen Haboubi mit deutlichem Abstand in 20:14 Minuten erstmals als Sieger in Dornstetten über die Ziellinie.
Tim Hübscher hält die Fahnen der LG farbtex hoch
Tim Hübscher hielt die Fahnen der LGN als Zweitplatzierter in 20:28 Minuten hoch und hielt Haboubis Teamkollege Geninazza als Dritten um weitere neun Sekunden in Schach. Timo Benitz als Vierter verpasste die Chance auf Sieg Nummer fünf, der ihn zum alleinigen Rekordsieger in Dornstetten gemacht hätte. Bemerkenswert am Sieg von Aimen Haboubi ist, dass er – wie auch der starke Siebte Tobias Giering – bereits in der Altersklasse M40 angekommen ist.
Elena Burkard und Julia Ehrle müssen absagen
Mit großer Spannung war auch das Rennen der Damen erwartet worden, vor allem da man in Dornstetten mit Elena Burkard und Julia Ehrle gleich zwei der besten Deutschen Läuferinnen in seinen Reihen hat. Doch beide mussten krankheitsbedingt kurzfristig absagen.
Damit war klar: Keine bisherige Siegerin steht an der Startlinie, und es wird umso spannender. Doch eine Frau hielt nicht viel von Spannung und setzte sich früh ab – die Karlsrherin Katja Bäuerle. Die 22-Jährige lief knapp hinter den ersten zehn Männern ein tolles Rennen und sicherte sich bei ihrem ersten Start in Dornstetten nach 22:18 Minuten den Sieg. Die Plätze zwei und drei ging an die beiden Rahm-Schwestern Malin und Amaja vom LC Schaffhausen, die aber bei ihren Auftritten in Deutschland ebenfalls für die LG Nordschwarzwald starten. LGN-Neuzugang Nicola Goller und Charlotte Skrzos auf Platz vier und fünf rundeten das starke Frauenergebnis ab.
Werner Gürsching begeistert in der M65
Ein weiterer Höhepunkt war auch der Sieg von Werner Gürsching in der M65. Der Taubstumme schaffte das Kunststück, an seinem 65. Geburtstag diese Altersklasse zu gewinnen, noch dazu bei seinem 50. Wettkampf des Jahres.
Die Radlerbande macht das Rennen
Beim farbtex-Cup für Hobbymannschaften triumphierte erstmals die Radlerbande mit Tereza Karimzad, Ulrike Keller, Jonas Vieth, Manuel Müller, Benjamin Hartmann, Jonas Gräf und Christian Lenk. Platz zwei ging an die DLRG Loßburg, die sich noch vor die Black Forest Laktatvernichter – und damit die Seriensieger früherer Jahre – schoben.
Organisatoren sehr zufrieden
Trotz des widrigen Wetter zeigte sich Cheforganisator Jörg Müller erneut sehr zufrieden, da auch die Resonanz nach den schwierigen Jahren nach Corona mit rund 450 Starterinnen und Starten wieder merklich zunimmt.
Timo Benitz macht Schluss – aber nicht ganz
Einen Wermutstropfen hatte der Adventslauf dennoch. Im Rahmen der Siegerehrung wurde LG-Aushängeschild Timo Benitz in den Laufruhestand verabschiedet. Allerdings wird Benitz weiterhin der Staffel und der Crossmannschaft zur Verfügung stehen und somit die Wettkampfstiefel noch nicht ganz an den Nagel hängen.