Für die Polizei in Stuttgart ist die Arbeit nach den Vorfällen an Silvester noch nicht abgeschlossen. Foto: SIR/Symbolbild

Nach wie vor ist die Polizei in Stuttgart mit den Übergriffen an Silvester beschäftigt. Die Beamten gehen mittlerweile von zwei Vorfällen mit je rund 15 Männern aus, mehrere Anzeigen wurden aufgenommen.

Stuttgart - Nach den Übergriffen von Silvester in Stuttgart haben sich bis zum Donnerstagmittag insgesamt 19 Frauen aus ganz Baden-Württemberg bei der Polizei gemeldet und Anzeigen aufgegeben.

Wie ein Polizeisprecher unserer Online-Redaktion sagte, ist es nach wie vor schwierig, die Sachverhalte, die in den Anzeigen geschildert werden, zu differenzieren. Sicher sei derzeit aber, dass es an Silvester im Bereich rund um den Schlossplatz mindestens zweimal zu Übergriffen aus größeren Personengruppen gekommen ist. Bisher war nur ein Fall bekannt geworden, bei dem eine Gruppe von 15 Männern zwei Frauen zunächst angegrapscht und dann bestohlen hatte. Ob es sich bei den Gruppen um ein und dieselben Täter gehandelt hat, ist noch unklar. Laut des Polizeisprechers werden sie aber in beiden Fällen mit den gleichen Attributen beschrieben: als nordafrikanisch oder arabisch aussehend. Ein Verdächtiger wurde Anfang der Woche festgenommen. Ob er Teil einer der Gruppen war, ist noch unklar.

"Antanztrick" normalerweise in der Disco

Die Masche, mit der die Täter die Frauen angegangen und beraubt beziehungsweise bestohlen hatten, war stets dieselbe und ist unter dem Begriff "Antanztrick" bekannt. "Das ist das, was man aus der Disco kennt", sagte der Polizeisprecher. Frauen würden dort auf der Tanzfläche angetanzt, manchmal unsittlich berührt und bestohlen. Neu sei das nicht - nur die Dimension, in der es an Silvester in Stuttgart passiert ist, sei neu. "Mit größeren Gruppen an Männern kommt man ja normalerweise in die Disco gar nicht rein", so der Polizeisprecher weiter. An Silvester sei die Innenstadt, und besonders der Bereich um den Schlossplatz, wie eine große, offene Disco gewesen - was die Übergriffe in größerem Stil möglich machte.

Unter der Telefonnummer 0711/8990-5778 können sich Geschädigte melden. Dort nimmt die Polizei auch Hinweise zu den Tätern entgegen.