Krebsberatungsstelle: Riesenzulauf bei der Jubiläumsveranstaltung / Arbeit mit Herz und Wärme geleistet
Einen Riesenzulauf hat die gemeinsame Veranstaltung der psychosozialen Krebsberatungsstelle (KBS) Sigmaringen und der Selbsthilfegruppe "Menschen mit Krebs und ihre Angehörigen" (SHG) verbucht.
Sigmaringen. Selbst aus Tübingen und Ulm kamen Ärzte, Fachpersonal und Betroffene, um mit den Veranstaltern und Betroffenen den Tag der offenen Tür zu feiern. "17 + 3 = 20" lautete die Formel für das ungewöhnliche Jubiläumsfest, denn im Dienst von Krebskranken und ihren Familien engagiert sich im Landkreis Sigmaringen seit 17 Jahren ehrenamtlich die SHG unter der Leitung von Evi Clus. Dazu kommt, dass seit drei Jahren die vom Land Baden-Württemberg geförderte KBS in der Laizer Straße 1 professionelle Beratung rund um das Thema Krebs anbietet.
20 Jahre Hilfe für Tumorbetroffene waren für Evi Clus und das Team der KBS Grund genug, ein Fest zu feiern und die Öffentlichkeit dazu einzuladen. Bürgermeister Marcus Ehm gratulierte den Veranstaltern zur überaus erfolgreichen Kooperation. Ehm, der sich seit Gründung des Trägervereins "Psychosoziale Krebsberatungsstelle Sigmaringen" im Vorstand engagiert, ermunterte die Beteiligten, den einmal eingeschlagenen Weg zielstrebig weiterzugehen.
In Vertretung von Landrätin Stefanie Bürkle sprach Karin Stroppel, Stabsstellenleiterin für Soziales im Landratsamt Sigmaringen, vor den zahlreich erschienenen Gästen. Sie bezeichnete die Krebsberatungsstelle mit den drei festangestellten Mitarbeiterinnen als "Rettungsanker und wegweisenden Leuchtturm" für die Ratsuchenden. Stroppel, die den Jahresbericht der KBS im Vorfeld genau unter die Lupe genommen hatte, bescheinigte der KBS, "unermüdlich diese besonders anspruchsvolle Arbeit mit Fachlichkeit, Herz und Wärme" zu leisten und dazu an weiteren bedarfsgerechten Angebots- und Kooperationsausbau zu arbeiten. "Sie besuchen Fortbildungen, halten Qualitätszirkel ab und Gruppenangebote bereit, bieten Vorträge an und vieles mehr."
Sie wandte sich an das Publikum und betonte: "Sie können mir glauben: Der Jahresbericht 2018 ist bemerkenswert!"
Dass der Weg zu dieser – übrigens einzigen – Krebsberatungsstelle im ländlichen Raum recht steinig war, machten sowohl Marcus Ehm als auch Evi Clus deutlich. Die Leiterin der KBS, Annette Hegestweiler, fächerte in ihrer Ansprache die Bandbreite des Geleisteten auf und unterstrich die vielfältigen Aspekte der täglichen Arbeit. Denn neben den an fünf Tagen der Woche stattfindenden Beratungen in der KBS in Sigmaringen werden auch kostenlose Hausbesuche im Landkreis bei schwerstkranken Betroffenen gemacht.
Zudem ist durch die KBS-Leiterin eine Außenstelle am SRH-Klinikum Bad Saulgau eingerichtet worden, an der einmal wöchentlich ebenfalls Beratungen stattfinden.
Die Geschäftsführerin der SRH-Kliniken Sigmaringen, Melanie Zeitler-Dauner, überreichte der KBS-Leiterin ein Geschenk mit den Worten: "Danke für die sehr gute Zusammenarbeit. Wir freuen uns auf viele gemeinsame Jahre mit Ihnen."
Annette Hegestweiler stellte in ihrer Ansprache mit der Gründung der "Mops-Gruppe" eine weitere Besonderheit vor. Diese Gruppe, in der Kinder aus von Krebs betroffenen Familien einmal im Monat erlebnispädagogisch und psychoedukativ betreut werden, "ist ein Kooperationsprojekt mit der Caritas-Erziehungsberatungsstelle Sigmaringen und uns".
Für die viel beachtete musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten Gabi Stalzer und Susi Lermer, unter anderem mit einem selbst geschriebenen Anti-Krebs-Song. Gabriele Käfer und Peter Weyland gaben mit einem Rollenspiel zum Thema "Wie sag ich’s meinem Arzt" anschauliche Beispiele zum Umgang mit den Behandlern und beantworteten geduldig die zahlreichen Fragen der Gäste.