Das Haslacher Bildungszentrum ist ab sofort Botschafterschule für das Boris-Siegel, das für die Berufsorientierung und Berufswegefindung an Schulen vergeben wird. Am Dienstag fand die Verleihung im Berliner Haus der Deutschen Wirtschaft statt.
Schulleiter Christof Terglane zeigte sich nach der Rückkehr am Donnerstagmorgen stolz über die Auszeichnung auf Bundesebene. Zusammen mit den verantwortlichen Lehrern Alicia Morgenthaler und Felix Göpper war er nach Berlin gereist, um das neue Siegel samt Urkunde in Empfang zu nehmen.
„Die Berufsorientierung hat am Haslacher Bildungszentrum schon immer einen hohen Stellenwert, die Hausmesse mit Bildungspartnern und interessierten Firmen gibt es seit mehr als zehn Jahren“ erklärte Terglane. Bereits bei der Re-Zertifizierung des Boris-Siegels im vergangenen Jahr, sei die Haslacher Schule beim Regierungspräsidium Freiburg hervorgehoben worden. Man habe sich gefreut, dass die Anstrengungen wahrgenommen wurde, habe sich aber auch nach der Unterscheidung zu anderen Schule gefragt. Als die Nominierung zu einer von zwei Botschafter-Schulen Baden-Württembergs gekommen sei (wir haben berichtet), sei die Freude im Haus groß gewesen.
In Berlin hätten sich pro Bundesland jetzt je zwei Schulen mit ihren Vertretern zusammengefunden, um sich im Rahmen der Verleihung auch an fortbildenden Werkstätten zu beteiligen. Für das Haslacher Bildungszentrum haben sich daraus neue Ansätze in der Digitalisierung des Portfolios ihrer Schüler ergeben. Mit Unterstützung der Siegel-Akademie wird sich auf den Weg gemacht, um künftig Zertifikate, Ausarbeitungen und Bescheinigungen rund um die Berufswege-Findung digital zu bündeln. Zur ersten Bestands-Aufnahme wird eine Vertreterin der Siegel-Akademie auf deren Kosten ins Haslacher Bildungszentrum kommen. „Mit der Auszeichnung zur Botschafter-Schule gehe die Selbst-Evaluation einher, wodurch sich auch die Schule weiter entwickelt“, erklärte Felix Göpper.
So beginnen nach den Herbstferien erstmals Tages-Praktika der Siebt- und Achtklässler der Werkrealschule, die künftig regelmäßig für drei Unterrichts-Stunden pro Woche in einem der 23 beteiligten Unternehmen arbeiten werden. „Dafür wird das Schuljahr in drei Terziale eingeteilt, von denen eines den Technik- und AES-Unterricht bildet, die anderen beiden werden in den Betrieben stattfinden“, erklärte Alicia Morgenthaler. Vorab soll es für die etwa 30 Schülerinnen und Schüler sowie die Firmen eine schnelle Kennenlernrunde geben, die endgültige Einteilung erfolgt in enger Absprache mit der Schule.
Veränderung
Das Miteinander von Betrieben und Schulen hat sich nach Angaben von Schulleiter Christof Terglane in den vergangenen Jahren verändert. Wären die Schulen von den Betrieben früher lediglich als Vorbereiter der Jugendliche gesehen worden, begegne man sich heute auf Augenhöhe. Das sei besonders im Haus der deutschen Wirtschaft deutlich geworden.