In den Kopfballduellen, hier steigt Matthias Schweiß (rechts) gegen Oppenaus Stefan Laifer hoch, hatte der FSV Seelbach in der ersten Hälfte zu häufig das Nachsehen. Doch im zweiten Abschnitt wurde es deutlich besser. Foto: Künstle

Drei Spiele, drei Siege: Der FSV Seelbach hat einen Erfolgslauf in der Landesliga gestartet. Gegen Oppenau wechselte Trainer Oliver Dewes die drei Punkte in Person von Geraldum Kappa ein. Langenwinkel und Rust stecken derweil tiefer im Abstiegskampf.

FSV Seelbach - TuS Oppenau 1:0 (0:0). Seelbachs Trainer Oliver Dewes hatte gegen Oppenau mit der Einwechslung von Geraldum Kappa ein goldenes Händchen bewiesen. Erst in der 80. Minute kam der Matchwinner auf das Feld und traf schließlich in der Nachspielzeit. "Es gehört natürlich auch Glück dazu, den Torschützen einzuwechseln. Aber Geraldum ist eine Waffe, wenn er ins Laufen kommt. Und da gab es in der Schlussphase Räume hinter der Kette für so schnelle Spieler", so Dewes über seine taktischen Überlegungen mit dem Wechsel. Kappa startete kurz vor Schluss durch und flog in die Flanke von Andreas Himmelsbach hinein. In Kung-Fu-Manier drückte er die Kugel zum umjubelten 1:0 über die Linie.

"Die erste Halbzeit ging an Oppenau. Da haben sie viele Luftduelle und zweite Bälle gewonnen. Das wurde in der zweiten Halbzeit besser. Wir hatten noch ein paar gute Chancen vergeben, daher ist der Sieg knapp aber nicht glücklich", bilanziert Dewes.

Auch wenn der FSV nach drei Siegen in Folge nun mittlerweile als Aufsteiger auf Platz fünf – und damit nur drei Punkte hinter der Spitze – steht, hält der Coach fest: "Da jetzt nach vorne zu gucken ist gaga. Es gibt bei uns keine Euphorie, aber ganz viel Leidenschaft." Bis zum Winter ginge es darum, "Punkte zu sammeln wie ein Eichhörnchen."

FSV Seelbach: Stöhr; Weichert, Krumm, Schäfer, Kloos, Erb, Hacker (80. Kappa), Schweiß, Meier, Eichler, Himmelsbach.
Tore: 1:0 Kappa (90.+2).

SV Stadelhofen - FV Langenwinkel 3:0 (2:0). Gänzlich überraschend kam die FVL-Niederlage beim Tabellenführer nicht. Vom Glück verfolgt waren die Gäste allerdings auch nicht gerade.

Simon Pfaff erzielte die SV-Führung per direktem Freistoß nahezu von der Außenlinie. Gästetorhüter Eugen Sokolov machte beim 1:0 (17.) keine wirklich gute Figur. In der Folge blieb Stadelhofen tonangebend, doch der FVL erzielte durch Mike Gbajie den Ausgleich – vermeintlich, denn der nicht immer sicher agierende Schiedsrichter gab den Treffer nach Rücksprache mit dem Assistenten nicht.

Rico Schmider erhöhte für die Hausherren per Strafstoß auf 2:0 (33.), während auf der anderen Seite Linksverteidiger Melvin Aby wegen Foulspiels des Feldes verwiesen wurde (45.). Gästecoach Klaus Stefan ersparte sich bewusst lange Ausführungen zur Schiedsrichterleistung und merkte an: "Ein Foul lag zweifellos vor. Aber in solchen Szenen ist das auch schon einmal eine Sache von Fingerspitzengefühl."

Kurioserweise spielten die Gäste in Unterzahl sogar besser und agierten gegen zwischenzeitlich nachlassende Hausherren sogar optisch überlegen. Was fehlte, war die Konsequenz vor des Gegners Tor. Adrian Vollmer ordnete als Spielmacher routiniert die taktischen Züge des Primus, der aber nur noch selten in Erscheinung trat. Ali Abdallas 3:0 (76.) fiel aus dem Nichts, war aber gleichbedeutend mit der Entscheidung.

"Stadelhofen war der bisher beste Gegner in dieser Saison und hat auch verdient gewonnen. Insgesamt fiel das Ergebnis um ein Tor zu hoch aus, im Rahmen des Möglichen hat es die Mannschaft aber, gerade in Unterzahl, annehmbar gemacht", sagte Stefan.

FV Langenwinkel: Sokolov; Aby, Olarescu, Medic (58. Maalmi), Rocoplan, Stefan, Ghita, Uca (85. Fall), Postoronca (70. Kraut), Neu, Gbajie (85. Makaya).
Tore: 1:0 Pfaff (17.), 2:0 Schmider (33./FE), 3:0 Abdalla (76.).

SV Rust - SpVgg Ottenau 3:4 (2:1). Aus dem Tabellenkeller kommt Rust aktuell nicht heraus. Dabei standen die Chancen gegen den direkten Kontrahenten nicht schlecht. Die Gastgeber gingen zeitig in Front und legten kurz vor der Pause, beide Male durch Janosch Bologna, zum 2:0 nach. "Dann wird eine Aktion verschlafen, was es dem Gegner noch vor der Pause ermöglicht, ins Spiel zurückzufinden", sagte SVR-Trainer Christian Saban fassungslos.

In den zweiten Abschnitt startete Ottenau stärker und glich per Strafstoß (53.) aus. Doch Rust antwortete bereits im Gegenzug durch den agilen Rasim Kastrati, um neuerlich in Führung zu gehen (54.). An dieser Stelle sahen sich die Hausherren in einigen knappen Situationen von Schiedsrichterseite aus nicht gerade bevorteilt. Hinzu kam ein Gegner, "der es mit seinen Möglichkeiten richtig gut gemacht hat", befand Saban.

Voran ging bei Ottenau einmal mehr der über den gesamten Platz hinweg anschiebende Alexander Merkel. Der Routinier nutzte zwei Stellungsfehler in der Ruster Hintermannschaft, um mit einem Doppelschlag (73./85.) die Partie noch zugunsten seiner Farben zu drehen. "Das war ganz schlecht verteidigt, solch ein Spiel darf man unter keinen Umständen mehr aus der Hand geben", fand Rusts Trainer deutliche Worte. In der Nachspielzeit flog Admir Osmanovic wegen Meckerns auch noch vom Platz.

SV Rust: Maier; Pöppinghaus, Son, Schlotgauer, Sehrer, Cantürk (63. Osmanovic), Kastrati, Burger (70. Kaufmann), Szkibick (77. Paris), Bologna, Özkan (84. Wiedemann).
Tore: 1:0 Bologna (15.), 2:0 Bologna (41.), 2:1 Garbacziok (44.), 2:2 Stamer (53./FE), 3:2 Kastrati (54.), 3:3 Merkel (73.), 3:4 Merkel (85.).