Wie geht es mit der Siebentäler Therme in Bad Herrenalb weiter? Kommende Woche fällt die Entscheidung. Foto: Siebentäler Therme Bad Herrenalb

Mit Sauna-Landschaft und Gastronomie sollen Tagesgäste angelockt werden. "Stadt und Bürgerschaft brauchen Klarheit."

Sanieren, modernisieren und dabei eine Investitionsobergrenze von 9,5 Millionen Euro ziehen – das ist der Vorschlag zur Zukunft der Siebentäler Therme in Bad Herrenalb, den die Stadtverwaltung dem Gemeinderat in der Sitzung am 25. November zur Abstimmung vorlegen wird.

Bad Herrenalb - Der Beschlussvorlage vorausgegangen waren in den letzten Monaten intensive Beratungen und Berechnungen innerhalb der Stadtverwaltung über die möglichen Szenarien zur Zukunft der Therme, teilt die Bad Herrenalber Stadtverwaltung in einer Pressemeldung mit. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Optionen "Stilllegung" und "Stilllegung plus Abriss" die städtischen Finanzen mit fünf bis sechs Millionen Euro belasten würden, ohne dafür einen Gegenwert zu liefern. Zudem würden zahlreiche Arbeitsplätze in der Stadt verloren gehen, ist weiter zu lesen.

Konzept ohne Bau eines Doledoms

Umgesetzt werden soll bei einem positiven Votum des Gemeinderates das im letzten Jahr vorgestellte Konzept der Dorena GmbH, allerdings in reduzierter Form, ohne den Bau eines Soledoms, der alleine Kosten von mindestens 3,8 Millionen Euro verursachen und sich erst in 38 Jahren amortisieren würde.

Schwerpunkt des Konzeptes soll nun die Erweiterung der Sauna-Landschaft und der Gastronomie sein, was laut einer Analyse bereits ab dem ersten Jahr nach der Umsetzung das operative Ergebnis der Therme verbessern würde. Voraussetzung dafür sei die Einhaltung einer "strikten Preis- und Kostenstrategie", wie Herrenalbs Bürgermeister Klaus Hoffmann betont. "Fakt ist", so Hoffmann weiter, "dass alle Szenarien die Stadt Geld kosten werden. Wir haben uns deshalb dafür entschieden, dem Gemeinderat die Variante vorzuschlagen, die im Hinblick auf die positive Entwicklung des Tourismus in Bad Herrenalb zukunftsweisend ist."

Attraktivität für Tagesgäste steigern

Die Stadtverwaltung folge mit ihrem Vorschlag zudem dem Tourismuskonzept des Landes, das den Kommunen die Aufgabe zuweise, aktiv um die Tagesgäste zu werben. "Die Attraktivität der Stadt für Tagesgäste würde durch die Umsetzung unseres Konzeptes deutlich gesteigert werden. Das hätte positive Auswirkungen für alle touristischen und Einzelhandelsbetriebe", so Hoffmann weiter.

Noch nicht in das Rechenmodell eingerechnet seien eventuelle Fördergelder, die in den kommenden Jahren das operative Ergebnis der Therme weiter verbessern würden. "Die Summe haben wir bewusst nicht einfließen lassen, weil wir noch keine Förderzusage haben", erklärt Bürgermeister Hoffmann. Es gebe aus dem Tourismusministerium aber positive Signale, das Herrenalber Konzept zu fördern. "Das Ministerium kann aber erst entscheiden, wenn die Stadt einen Förderantrag inklusiver zweistufiger Kostenschätzung nach DIN 276 eingereicht hat. Um diesen Antrag auszuarbeiten, brauchen wir das Votum des Gemeinderates." Zudem könne man dann die Fördermöglichkeiten bei weiteren Ministerien ausloten.

"Wir haben uns die Entscheidung für die Therme nicht leicht gemacht", so Hoffmann weiter, "denn alle Szenarien haben ihre Vor- und Nachteile." Nach Jahren der vergeblichen Suche nach Investoren sei es aber jetzt an der Zeit, die Zukunft der Therme verbindlich festzulegen. "Ein ›Weiter so!‹ kann es nicht geben. Die Stadtverwaltung und die Bürgerschaft brauchen endlich Klarheit."