Die Siebentäler Therme in Bad Herrenalb soll auf Vordermann gebracht werden. Foto: Kugel

Die Siebentäler Therme in Bad Herrenalb, die am 2. Januar 1971 eröffnet wurde, bewegt schon seit Langem die Gemüter. In der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 27. April, werden nun die Stadträte über den aktuellen Stand informiert.

Bad Herrenalb - Die Weiterentwicklung der Siebentäler Therme beschäftige den Gemeinderat seit vielen Jahren, wird in der Sitzungsvorlage erläutert. Im Jahr 2019 habe die Firma Dorena dem Gemeinderat ein umfangreiches Grundkonzept vorgestellt. Darauf basierend sei durch die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Bad Herrenalb GmbH ein Förderantrag an das Ministerium für Justiz, Europa und Tourismus über ein Volumen von circa 15 Millionen Euro gestellt worden. "Eine Entscheidung unterblieb jedoch, da der Antrag unzureichend formuliert war", so die Stadtverwaltung.

Sanierungs- und Ertüchtigungskonzept

In der Gemeinderatssitzung am 25. November 2020 sei dem Gemeinderat durch die Stadtverwaltung ein auf Dorena-Konzept aufbauendes Rechenmodell mit einem Investitionsvolumen von rund 9,5 Millionen Euro vorgestellt worden. Das Gremium habe die Stadtwerke Bad Herrenalb GmbH in enger Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung zur Erarbeitung und Vorlage eines Sanierungs- und Ertüchtigungskonzeptes auf Basis der 2019 von Dorena vorgelegten Konzeption beauftragt.

Zum Projektleiter sei der ehemalige Geschäftsführer der Stadtwerke Ettlingen GmbH, Eberhard Oehler, bestellt worden. Weiter heißt es: "Es wurden Angebote von mehreren Architekturbüros eingeholt. Der Auftrag zur Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie wurde an die Firma Fritz Planung GmbH aus Bad Urach vergeben." Diese habe die Bestandsaufnahme vor Ort gemacht und eine Studie zur Umsetzung erarbeitet. "In der Gemeinderatssitzung am 30. Juni 2021 wurde diese von Architekten vorgestellt und erläutert. Laut der Studie sind die Investitionen mit einem Volumen von circa 13,4 Millionen Euro notwendig."

Maximal 2,5 Millionen Euro

Am 30. September 2021 sei ein Antrag auf Gewährung einer Zuwendung zur Förderung öffentlicher Tourismusinfrastruktureinrichtungen für den ersten Bauabschnitt "Gebäudehülle, Beckensanierung, Außenanlagen" beim Regierungspräsidium eingereicht worden. "Die Grundlage für den Förderantrag war die von der Firma Fritz Planung GmbH ausgearbeitete zweistufige DIN 276 Kostenberechnung. Die geplanten Gesamtaufwendungen für den ersten Bauabschnitt betragen 4,556 Millionen Euro ohne Umsatzsteuer. Die Zuwendung ist gemäß Verwaltungsvorschrift (VwVTIP) auf 60 Prozent der förderfähigen Kosten oder auf maximal 2,5 Millionen Euro begrenzt. Eine Entscheidung über den Antrag wird zeitnah erwartet", steht des Weiteren in der Vorlage.

Europaweite Ausschreibung

Die Stadtwerke GmbH habe in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung eine europaweite Ausschreibung ausgearbeitet. Die Auftragsunterlagen seien am 9. April veröffentlicht worden und stünden für einen uneingeschränkten und vollständigen direkten Zugang gebührenfrei zur Verfügung unter: https://www.dtvp.de/Satellite/notice/CXP4YZMRUA1/documents.

Bis 16. Mai müssten die Teilnahmeanträge über das Vergabeportal abgegeben werden. Im Zeitraum von 17. Mai bis voraussichtlich 30. Juni würde die Auswahl der Bewerber sowie die Aufforderung zur Angebotsabgabe stattfinden. Zuschlagserteilung sei am 30. Juni geplant.

Ab dem 1. Juli könne die Leistungserbringung für den ersten Bauabschnitt beginnen. Parallel finde die Ausarbeitung eines zweiten Antrages auf Gewährung einer Zuwendung zur Förderung öffentlicher Tourismusinfrastruktureinrichtungen für den zweiten Bauabschnitt statt. Der Antrag sei spätestens am 30. September beim Regierungspräsidium Karlsruhe einzureichen.

Ausschuss entscheidet

Apropos Zuschüsse: Thomas Blenke, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, teilte am 8. April mit, dass  das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Förderung in Höhe von nahezu 2,5 Millionen Euro befürworte. Nun müsse  noch der zuständige Landtagsausschuss abschließend entscheiden.

INFO

Mit Blick auf die Revitalisierung  der Therme steht  unter anderem   im Ausschreibungstext:  »Der Auftraggeber ist bestrebt, das Bauvorhaben bis längstens Ende Dezember 2024 fertigzustellen und abzunehmen. Der Bieter hat aus diesem Grund einen Bauzeitenplan für die anstehenden Planungs- und Bauleistungen unter Angabe von ›Meilensteinen‹ einzureichen. Diese kann ergänzt werden um eine schriftliche Erläuterung des  geplanten Vorgehens. Erwartet wird eine Erörterung des Arbeitsumfangs ›Bauüberwachung‹ und etwaig möglicher Probleme, die von Seiten des Auftraggebers angestrebten Fertigstellungstermins zu erwarten sind. Die Form ist durch den Bieter frei wählbar.«
»Die planerische Umsetzung umfasst im ersten  Bauabschnitt die Wasserbecken innen und  außen sowie die Glasfassade und im  zweiten  Bauabschnitt den Sauna- und Wellnessbereich, Duschbereich sowie den Eingangsbereich und die Gastronomie. Die Konzipierung und Umsetzung der abschnittsweisen Benutzbarkeit ist wesentlicher Teil der geforderten Leistung. Der Bieter hat darzulegen, wie er die Gestaltung, das Raumprogramm sowie die Funktionsabläufe an den bereits vorliegenden Planungsergebnissen  ausrichtet. Auf ökologische und nachhaltige Lösungen wird großer Wert gelegt.«

Apropos Zuschüsse: Thomas Blenke, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion, teilte am 8. April mit, dass das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus die Förderung in Höhe von nahezu 2,5 Millionen Euro befürworte. Nun müsse noch der zuständige Landtagsausschuss abschließend entscheiden.