Klaus Maser (rechts) im Ahrtal. Foto: Rescue Care Worldwide

Organisation des Rettungswesens in Albanien, Aufbau einer Klinik in Uganda, Fluthelfereinsatz im Ahrtal oder ganz aktuell die Ukraine-Hilfe: Nur ein kurzer Auszug aus der Projektliste des Vereins Rescue Care Worldwide (RCW) mit Sitz in Haiterbach. Vor Ort ist er nicht sehr bekannt. Zum zehnjährigen Bestehen soll sich das nun ändern.

Haiterbach - Helfen liegt Klaus Maser im Blut. Als langgedienter Feuerwehrmann und Jugendausbilder (er wurde für 40 Jahre in der Wehr geehrt) ist der Vorsitzende des Vereins Rescue Care Worldwide bekannt. Sein Herzensprojekt hat er in der Kuckucksstadt hingegen nicht gerade an die große Glocke gehängt. Dabei gibt es den Verein seit mittlerweile zehn Jahren.

Was genau er macht, können Interessierte bei einer Feier mit Ausstellung am Samstag, 21. Mai, ab 14 Uhr in der Festhalle Haiterbach erfahren. Am Abend gibt es ab 19.30 Uhr die "Thanks-Party" mit der Band "dienen&loben".

Der Verein RCW wurde 2012 gegründet. Den ersten Anstoß dafür gab allerdings eine Anfrage im Jahr 2007 einer Schweizer Organisation an Maser, ob er an einem Projekt in Albanien zum Aufbau des dortigen Rettungswesens mitwirken wolle. Sein Part: das Vermitteln der technischen Hilfeleistung, die ihm als Feuerwehrmann vertraut ist. Er sagt zu – und gehört schließlich zu einem Team mit auch mehren Ärzten.

Einsatz hat Folgen

Der Einsatz wirkt nach. Nicht nur vor Ort mit einer Rettungswache, die heute ein damals zwölfjähriger Junge, den Maser auf einem Foto zeigt, leitet. Auch bei Maser selbst, der im Jahr 2010 einer neuerlichen Einladung folgte und schließlich in der Überlegung mündete, einen Verein zu gründen, der Hilfeleistungen in Projektform zum Ziel hat.

Für Maser war dabei immer wichtig, nicht den hoheitlichen Einsatzkräften in die Quere zu kommen. Deshalb ist der Ansatz nicht die Ersthilfe. "Wir kommen danach, wenn es um die weitere Koordination vor Ort geht", erklärt Maser.

Die Ausarbeitung des Konzepts nahm Zeit in Anspruch, bis der Verein, der zehn Mitglieder zählt, im Jahr 2012 dann aus der Taufe gehoben wurde. Haiterbach ist Sitz des Vereins, weil Maser dort wohnt. Eine Bindung an den Ort selbst gibt es nicht. Die weiteren Vorstandsmitglieder Petra und Lothar Leibfacher sind so in Pfalzgrafenweiler ansässig.

Hilfe in Projektform

Dass der Verein lediglich zehn Mitglieder hat, wäre für ein Sportverein ein Problem. "Wir brauchen keine große Zahl, wir brauchen den Verein als Organisationsstruktur", erklärt Maser.

Die tatsächliche Hilfe organisiert sich dann in Projekten, die keine Mitgliedschaft erfordern. Die Projekte kommen entweder in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen oder auch privaten Anfragen zustande. So auch Unternehmer, die etwas verwirklichen wollen und dazu die Strukturen im Außen suchen. So kam eines der jüngeren Projekte im Jahr 2021 zustande, dessen Ziel es ist, in Uganda eine Klinik aufzubauen.

In dem Fall ist auch klar, woher die finanziellen Mittel kommen. Bei anderen Projekten ist RCW auf Spenden angewiesen. Um diesen Teil ins Laufen zu bekommen, half Maser ein gutes Netzwerk, das er sich im Laufe seiner freiberuflichen Tätigkeit als Coach aufgebaut hatte.

Heute ist Maser im Ruhestand, kann aber die Woche problemlos mit der Vereinstätigkeit füllen.

Regelmäßig selbst vor Ort

Wie gesagt, die Liste der Projekte ist für zehn Jahre recht umfangreich. In dem anfangs genannten Albanien gibt es mittlerweile eine etablierte Ausbildungs-Akademie. Über längere Zeit war Maser selbst alle sechs bis acht Wochen für mehrere Tage vor Ort.

2013 sammelte man Spenden für Hinterbliebene einer Brandkatastrophe in Bangladesch. 2014 unterstützte man den Haiterbacher Verein Komusina bei der Abwicklung von Spenden für eine Fluthilfe in Kroatien.

In Nepal lief 2016 ein Ausbildungsprojekt für Notfallmedizin, 2017 wurden Nähmaschinen und eine Schulküche für eine Schule in Uganda besorgt.

21 Positionen umfasst eine Liste der Projekte, die Maser zusammengefasst hat. Darunter findet sich auch das Ahrtal in Deutschland. Der Verein RCW entsandte mit Silja Lüben eine bei ihm angestellte Mitarbeiterin zur Notfallseelsorge vor Ort. Die Erfahrungen der Flutkatastrophe seien für die betroffenen Menschen oft nur schwer zu verarbeiten.

So geht es allgemein oft auch den professionellen Helfern wie Sanitätern, Polizisten oder Feuerwehrleuten, für die der Verein aktiv eine Plattform zum Austausch aufbaut.

Und dann gibt es für manche vielleicht überraschende Sparten wie die "Rescue Beter". Die beten beispielsweise für einen guten Verlauf für Polizisten, wie bei der Hausräumung in der Liebigstraße 34 in Berlin, die friedlicher verlief als weithin erwartet wurde. Maser ist als gläubiger Mensch von der Wirkung überzeugt.

Zivilschutz neues Thema

Ein recht neues Thema ist der Zivilschutz. In dem Fall möchte der Verein Menschen über die persönliche Vorsorge, beispielsweise für die quasi angekündigten Blackouts, informieren.

Abschließend darstellen lässt sich das Wirken des Vereins in einem Artikel jedenfalls nicht. So bleibt jenen, die das Thema interessiert, die öffentliche Veranstaltung am 21. Mai in der Festhalle.