Kein Durchkommen mehr seit Oktober: Der Elzsteg hat solch enorme Sicherheitsmängel, dass er nicht mehr genutzt werden kann. Foto: Maier

Seit Oktober ist der Elzsteg in Wittenweier aufgrund erheblicher Sicherheitsmängel gesperrt. Wie es dort weitergeht, ist unklar. 20 000 Euro sind in den Haushalt eingestellt worden, mit denen die weiteren Planungen anstrebt werden.

Wittenweier - Er ist die Direktverbindung an den Rhein und wird von Spaziergängern und Fahrradfahrern gerne genutzt – seit Oktober ist er allerdings gesperrt, der Elzsteg bei Wittenweier. Bei einer routinemäßigen Kontrolle mit Tauchereinsatz seien erhebliche Sicherheitsmängel festgestellt worden, erklärte der technische Bauamtsleiter von Schwanau, Achim Rehm, in einer Gemeinderatssitzung. "Die Tragfähigkeit des Bauwerks ist dadurch nicht mehr gegeben", erklärte er. Dies könne man unter anderem daran erkennen, dass sie "durchhängt". "Es sieht leider eher schlecht aus um das Herzstück von Wittenweier", sagte Rehm und erklärte im Anschluss, dass eine Reparatur des Bauwerks nicht machbar erscheine.

Elzsteg ist auch Thema im Ortschaftsrat

Aber wie soll es nun weitergehen? "Wir wissen, dass das ein sehr emotionales Thema ist", sagt Bürgermeister Marco Gutmann am Dienstagnachmittag im Gespräch mit unserer Redaktion. Darum sei es ihm auch im Oktober schwer gefallen, das Überquerungsverbot einzuberufen. "Aber das Risiko, dass irgendjemandem etwas passiert, können wir nicht eingehen", so der Rathauschef. Die Verwaltung sei aber weiterhin an diesem Thema dran und würde auch im kommenden Jahr gerne weitere Planungen vornehmen – "damit man einfach auch einmal einen Rahmen hat, mit Zahlen und Möglichkeiten, die es dann wiederum abzuwägen gilt", so Gutmann. Dafür – "und auch um ein Zeichen zu setzen, dass wir dahinter sind" – sind für das kommende Jahr im Haushalt insgesamt 20 000 Euro eingeplant worden. In der mittelfristigen Finanzplanung stehen allerdings keine Mittel – vorerst, denn man müsse sich ja nach der Planung erst einmal entscheiden, wie viel investiert werden soll. Würde man das "Wahrzeichen von Schwanau", wie der Elzsteg von Bürgermeister Gutmann betitelt wurde, abreißen und einen Neubau errichten, koste dies nach ersten Schätzungen etwa 1,5 Millionen Euro. Es handle sich beim Elzsteg um eine große Brücke, erklärte in der Ratssitzung Rehm. Es gelte demnach abzuwägen, was machbar ist.

Für Schwanaus Bürgermeister sei die Transparenz sehr wichtig, so würden hinsichtlich der Planungen und Zusammenarbeit auch immer wieder Gespräche mit den Ortschafts- und Gemeinderäten geführt. Auch am Freitag, 9. Dezember, steht bei der Ortschaftsratssitzung in Wittenweier unter anderem der Elzsteg und der aktuelle Sachstand auf der Tagesordnung. Beginn der Sitzung im Rathaus in Wittenweier ist um 18.30 Uhr.

Sanierungen

Gebaut wurde der Elzsteg im Jahr 1972. Im Jahr 2001 wurde die Brücke umfassend saniert – "dabei wurden auch unter anderem angefaulte Pfähle mit einem schützenden Stahlmantel versehen", so Achim Rehm vom Schwanauer Bauamt. Im Herbst hätten nun die Experten bei den Tauchgängen feststellen müssen, dass die Stützen zum Teil im Freien hängen – es handele sich um Schäden, die irreparabel erscheinen.