2022 mussten wie abgebildet am Bernecksportplatz wegen der Hitze und Trockenheit die Grillplätze gesperrt werden. Foto: Riesterer

Die Stadtverwaltung Schramberg soll einen Hitzeschutzplan für die Gesamtstadt Schramberg erarbeiten. Das hat die Fraktionsgemeinschaft SPD/Buntspecht nun im Gemeinderat beantragt.

„In den Jahren 2003 und 2018 kam es zu lang andauernden Hitzeperioden, wie sie bisher in Europa unbekannt waren“, heißt es von der Fraktionsgemeinschaft in ihrer Begründung. In Deutschland sei es im Jahr 2003 zu 7200 hitzebedingten Todesfällen gekommen, in Frankreich waren es 2003 zusätzliche 15 000 Tote.

Betroffen seien meist ältere Personen sowie Personen mit gesundheitlichen Vorschädigungen – wie etwa Raucher, Diabetiker oder Herzpatienten. „Die jeweiligen Länder und Städte waren auf diese Ereignisse gänzlich unvorbereitet.“

In Frankreich sei nach 2003 ein Hitzeschutzplan (Canicule) erarbeitet worden, der bereits bei der Hitzewelle 2018 Wirkung zeigte – die Zahl der zusätzlichen Toten war deutlich geringer.

Auch dem Wald des Schlossbergs sah man im Sommer 2022 die anhaltende Hitze und Trockenheit an. Foto: Riesterer

Einige Städte in Deutschland, zum Beispiel Mannheim („Mannheimer Hitzeaktionsplan“ aus dem Jahr 2021) erarbeiteten ebenfalls Hitzeschutzpläne, das Bundesministerium für Umwelt erstellte im März 2017 „Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“, zitiert die Fraktionsgemeinschaft.

Kommunen sind zuständig

Zuständig für Hitzepläne seien in Deutschland primär die Kommunen. „Diese Aktionspläne sind nach dem Subsidiaritätsprinzip primär von den Kommunen und betroffenen Instituten unter Berücksichtigung der regionalen Gegebenheiten und Spezifika zu erstellen“, hieß es bei der jährlichen Konferenz der Landesgesundheitsminister 2020.

Weil nach allen Erkenntnissen Hitzetage sowohl in der Zahl, als in den Temperaturerhöhungen sicher zunehmen werden „und wir es als Aufgabe der Verwaltung ansehen, die vulnerablen Bevölkerungsgruppen vor den bis zur Lebensgefahr führenden Auswirkungen hoher Temperaturen zu schützen, beantragen wir die Ausarbeitung eines Hitzeaktionsplans für Schramberg“.