Am Montag startet für mehr als 100 000 Kinder eines der größten Schulprojekte in Deutschland für mehr Gesundheit, Sicherheit und Umweltschutz auf dem Schulweg – mit dabei sind die Heumadenschule in Calw und die Gemeinschaftsschule Althengstett.
Viele Eltern lassen es sich nicht nehmen, ihre Kinder mit dem Auto direkt bis ans Althengstetter Schulzentrum oder an die Heumadenschule zu fahren oder dort abzuholen, weil sie Angst um die Sicherheit ihrer Sprösslinge haben. Elterntaxis sind jedoch nicht selten ein großes Ärgernis an Grundschulen, da sie Tag für Tag für Verkehrschaos sorgen. Zudem führen sie zu unübersichtlichen und gefährlichen Situationen für die Jungen und Mädchen.
Bewegung an der frischen Luft
Auf die Problematik macht ab Montag in Calw und Althengstett ein Unternehmen aus Kempten aufmerksam – mit seinem SpoSpiTo-Bewegungs-Pass. Ziel ist es nach dessen Angaben, zum einen die Verkehrssituation vor Grundschulen durch weniger Elterntaxis zu entschärfen. Zum anderen soll der Pass die Kinder zur Bewegung an der frischen Luft animieren, so dass der bewegte Einstieg in den Tag gelingt, denn viele Kinder bewegen sich zu wenig. Die Folgen: Übergewicht, Haltungsschwächen und ernsthafte gesundheitliche Störungen. Die Aktion, die am Montag beginnt, hat einen Nebeneffekt: Die Umwelt wird geschont. Schulen bundesweit konnten sich für das Projekt anmelden.
Mit dem Rad, dem Tretroller oder zu Fuß
Die Herausforderung für die Jungen und Mädchen: Innerhalb von sechs Wochen mindestens 20 mal in die Schule zu kommen, ohne von Mutter oder Vater dorthin gefahren zu werden. Ob mit dem Rad, dem Tretroller oder zu Fuß – Hauptsache das Auto bleibt in der Garage. Pro aus eigener Kraft zurückgelegtem Weg unterschreiben die Eltern im SpoSpiTo-Bewegungs-Pass.
Stress endet zu Hause an der Haustür
Kinder, die diese Aufgabe meistern, erhalten als Anerkennung eine Urkunde und nehmen an einem Gewinnspiel teil. „Doch der eigentliche Lohn ist eine tägliche Bewegungs-Einheit noch vor Unterrichtsbeginn – und der Stolz, den Weg zur Schule selbst zurückgelegt zu haben“, teilt die Firma mit. Vielleicht spare das morgens sogar Zeit, denn das Verkehrschaos vor der Schule entfalle prompt. Für die Eltern ende stattdessen der morgendliche Stress an der eigenen Haustür. Wer wolle, dürfe seinen Sprössling natürlich zur Schule begleiten.