Wildtierkameras nehmen den Wolf wiederholt auf – nicht nur auf Donaueschinger, sondern auch auf Geisinger Gemarkung.
Der Wolf ist da: Erstmals wurde im Schwarzwald-Baar-Kreis ein entsprechendes Tier gesehen. Bilder belegen einen Wolf auf Donaueschinger Gemarkung. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) in Freiburg hat die Bilder von ihren Fachleuten bewerten lassen und ist zu einem Ergebnis gekommen: Das Foto lässt eine Bestätigung als sicherer Wolfsnachweis zu.
Wo genau das Tier gesichtet wurde, wird nicht verraten. „Wolfsnachweise werden in Baden-Württemberg grundsätzlich auf Gemeindeebene kommuniziert“, so Felix Böcker, Leiter des Fachbereichs Monitoring im Arbeitsbereich Luchs und Wolf beim FVA-Wildtierinstitut. Genauere Angaben würden auch zum Schutz der Meldenden nicht gemacht.
Auch in der Nachbarschaft wurde ein Wolf gesehen: Gleich mehrere Sichtungen sind mithilfe von Wildtierkameras auf der Gemarkung Geisingen zwischen Ende Juli und Ende August gelungen. Gleich dreimal zeigte sich das Tier laut Mitteilung am 17. August vor einer Kamera. Die jüngste Sichtung in Geisingen bestätigt die FVA am 31. August. In weiser Voraussicht haben jüngst die Familien Elsäßer-Frank auf dem Hof Immensitz den ersten Wolfschutzzaun im Landkreis Tuttlingen installiert, um ihre 30 Kühe und Kälber auf der Weide vor dem Wolf zu schützen. Die Nachweise eines Tieres in der nahen Umgebung belegen nun, dass diese Entscheidung wohl die richtige war.
Wolf könnte sesshaft werden
Die Fachleute gehen davon aus, dass es sich bei dem Tier auf den Fotos um ein und dasselbe Individuum handelt, einen Rüden. Ob sich der Wolf noch immer in der Region Donaueschingen und Geisingen aufhält, ist der FVA nicht bekannt. Es könnte auch sein, dass er in der Zwischenzeit weitergewandert ist.
Die Möglichkeit, dass der Rüde hier sesshaft wird, bestehe allerdings durchaus. „Überall muss mit dem Auftauchen einzelner Wölfe gerechnet werden.“ Wo sich die Tiere niederlassen, hänge letztlich von Faktoren wie Nahrungsverfügbarkeit oder Rückzugsmöglichkeiten ab. Mit dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb nennt er zwei Regionen im Land, die seiner Ansicht nach eher besiedelt werden könnten.
Tierischer Gast
Und wo hat der tierische Gast auf der Baar seine Reise begonnen? Auch hierzu können die Fachleute nur spekulieren. „Der Wolf könnte theoretisch aus allen Himmelsrichtungen zugewandert sein und mehrere hundert Kilometer zurückgelegt haben“, sagt Felix Böcker. Bei möglichen Sichtungen ist das FVA-Wildtierinstitut ansprechbar. Informationen und Kontaktdaten zu Wölfen in Baden-Württemberg gibt es auf der FVA-Internetseite.