Eduard Semke (rechts) und die RG Lahr wollen im Spitzenkampf den Meistertitel klarmachen. Foto: Künstle

Es ist angerichtet: Wenn die RG Lahr am Samstagabend auf Furtwangen trifft, geht es auch um die Meisterschaft. Denn die Gastgeber sind Zweiter, ein Sieg der Ortenauer käme einer Vorentscheidung im Titelrennen der Ringer-Oberliga gleich.

Die Stimmung bei Andreas Steinbach ist bestens. Im Gespräch mit unserer Redaktion am Mittwoch ist der Trainer der RG Lahr gut gelaunt, immer wieder hat er einen lockeren Spruch auf den Lippen. Wenn er vor dem entscheidenden Duell in Furtwangen nervös ist, der Olympiateilnehmer lässt es sich nicht anmerken. "Wir wissen, um was es geht", sagt er mit Blick auf den Kampf am Samstagabend (20 Uhr). In diesem dürfte die Vorentscheidung in der Ringer-Oberliga fallen.

Die Ausgangslage 

Die Lahrer Ringer führen die Tabelle seit Wochen an – derzeit punktgleich mit dem kommenden Gegner aus dem Schwarzwald. Da die Lahrer den Hinkampf sehr deutlich (27:6) gewonnen haben, wären sie mit einem Auswärtssieg am Ende sicher vor dem KSK. Denn bei Punktgleichheit entscheidet der direkte Vergleich. Diesen hat man auch gegen den RSV Schuttertal (Platz drei, zwei Punkte Rückstand) gewonnen, weshalb ein Sieg in Furtwangen bereits am vorletzten Wettkampftag alles klar machen könnte.

Der Gegner 

Dank einer etwas kuriosen Situation in der Vorwoche haben die Furtwangener ebenfalls die Chance auf die Meisterschaft. Denn Triberg kam mit zu wenig Ringern, die Punkte gingen kampflos an den Lokalrivalen. Ob man in Furtwangen überhaupt aufsteigen will, ist jedoch nicht sicher. "Wir wissen nicht, wie sie darüber denken", sagt Steinbach. Doch auf Spielchen will man sich bei der RGL sowieso nicht einlassen, "letztendlich ist es egal". Die Lahrer werden daher mit voller Kapelle auflaufen. Vor dem Gegner hat Steinbach durchaus Respekt, ist aber optimistisch: "Sie liegen uns ein bisschen besser als Triberg", so der RG-Trainer. Nur gegen Triberg haben die Lahrer zweimal verloren, in der Tabelle liegt die RGL jedoch drei Punkt vor dem Angstgegner.

Der mögliche Aufstieg 

In der Vorsaison wäre das Duell zwischen Lahr und Furtwangen noch das Aufeinandertreffen des Zweit- und Drittletzten gewesen. In dieser Saison entscheidet sich nun wohl die Meisterschaft zwischen den beiden Staffeln. Auch für Steinbach kommt das etwas überraschend. "Die Mannschaft wächst. Daher war in dieser Saison das obere Tabellendrittel unser Ziel. Dass wir jetzt um den Pokal ringen, war nicht geplant", freut sich der Trainer über die Entwicklung der jungen Mannschaft, die in der kommenden Saison schon in der Regionalliga ringen könnte. Denn während über die Aufstiegswilligkeit des Gegners nichts endgültiges bekannt ist, würde die RG Lahr den Gang in die höhere Liga gehen – trotz aller Schwierigkeiten, die diese Klasse mit sich bringen wird.

Die Stimmung im Team 

Eine besondere Anspannung hat der ehemalige Bundesliga-Ringer Steinbach bei seinen Schützlingen nicht beobachtet. "Jeder weiß, was er machen muss. Ich denke nicht, dass die Jungs nervös sind", sagt er. Geplant haben die Lahrer für den Fall der Fälle übrigens noch nichts, zunächst steht der Kampf im Fokus. Zu diesem werden auch die nicht eingesetzten Ringer anreisen, um ihre Teamkollegen auf der Matte anzufeuern.