In Kiel durften Junior Adamu und Co. bereits feiern, am Samstag soll nun die Krönung der Saison folgen. Foto: Claus Bergmann/dpa

Wenn der SC Freiburg am Samstag sein Heimspiel gegen Frankfurt gewinnt, ist er sicher in der Champions League. Für den Verein wäre das historisch, die Euphorie außerhalb ist groß.

Von der Euphorie außerhalb des Stadions will sich Julian Schuster vor dem Endspiel um die Champions-League-Quali am Samstag (15.30 Uhr/Sky) nicht anstecken lassen. Auch wenn er sich der Stimmung in der Region bewusst ist.

 

„Das ist das Schöne am Fußball, dass er eine Stadt einnehmen kann“, sagte der Trainer des SC Freiburg am Donnerstag vor dem Showdown gegen Eintracht Frankfurt. Im Spiel jedoch helfe das nicht, so Schuster, der vielmehr auf „Emotionskontrolle“ setzt, um nicht zu überdrehen.

Denn die Konstellation in der Tabelle vor dem finalen Spieltag ist prädestiniert für ein absolutes Herzschlagfinale, in dem die Emotionen hochkochen. Eintracht Frankfurt reicht ein Unentschieden, um sich für die Königsklasse zu qualifizieren. Der SC Freiburg muss gewinnen, um auf Nummer sicher zu gehen. Denn der Tabellenfünfte Borussia Dortmund könnte der lachende Dritte sein, nach menschlichem Ermessen reicht dem BVB ein Sieg mit zwei Toren Abstand gegen Kiel.

Auf alle Szenarien vorbereitet

Man sei daher „auf alle Szenarien vorbereitet“, die am Samstag eintreten können, sagte Schuster. „Geduld und Disziplin“ seinen daher Tugenden, auf die es ankommen werde. „Wir brauchen das Vertrauen in die Herangehensweise und in unsere Qualität.“

Dass diese Qualität im Kader vorhanden ist, unterstreicht die Möglichkeit, sich erstmals in der Vereinsgeschichte für die Königsklasse zu qualifizieren. Das Erreichen der Champions League bezeichnete Schuster als „I-Tüpfelchen“, denn bereits die sichere Europa-League-Teilnahme sei „sensationell“. Man sei „trotzdem happy“, auch wenn es am Samstag nicht klappen sollte.

Der Druck scheint eher bei Frankfurt zu liegen

Ohnehin – der SC-Trainer wirkte am Donnerstag locker und aufgeräumt, von Druck oder großer Anspannung keine Spur. Das dürfte intern in Frankfurt wohl etwas anders aussehen. Trainer Dino Toppmöller, dessen Vertragsverlängerung am Donnerstag offiziell wurde, hatte direkt am Sonntag mit den Psychospielchen begonnen und den Freiburgern den „maximalen Druck“ zugeschoben. Darauf wollte Schuster am Donnerstag aber gar nicht groß eingehen.

Er selbst hat als SC-Spieler schon mal eine solche Situation am letzten Spieltag erlebt. 2013 verpassten die Breisgauer die Champions League am letzten Spieltag und verloren mit 1:2 gegen Schalke, Schuster traf ins eigene Tore. „Vielleicht ist es ganz gut, dass ich am Samstag nicht auf dem Platz stehe“, sagte er schmunzelnd.

Denn dieses Mal soll es anders laufen. Es wäre die Krönung einer bemerkenswerten Saison des SC Freiburg.