Simon Gaus (blaues Trikot), Toptorjäger des SV Winzeln, wird sich auf eine Sonderbewachung durch den VfL Mühlheim einstellen müssen. Foto: Frank Riedinger

Es ist angerichtet: Beim SV Renquishausen findet an Fronleichnam das Bezirkspokalfinale zwischen dem VfL Mühlheim und SV Winzeln statt.

VfL Mühlheim – SV Winzeln (Donnerstag, 15.30 Uhr). Das Duell der beiden Bezirksligisten aus der Staffel 1 verspricht ein packendes Finale um die Trophäe. Im Vorfeld schieben beide Mannschaften dem Gegner die Favoritenrolle zu.

 

Geht man nach den Ergebnissen aus der Punktrunde, ist der VfL Mühlheim auf dem Favoritenschild. Dem pflichtet auch Philipp Wolf, Spielertrainer des VfL, bei. „Schaut man auf die Statistik sind wir es“, verweist er auf die zwei deutlichen Siege in der Runde. Mit 6:0 in Winzeln und 3:0 auf dem heimischen „Ettenberg“ setzte sich der VfL Mühlheim sehr deutlich gegen den Konkurrenten durch.

VfL Mühlheim ungeschlagen

Im Vorfeld war das nicht zu erwarten, denn der SV Winzeln war ein ernsthafter Konkurrent um die Meisterschaft in der Bezirksliga Staffel 1. Der VfL Mühlheim allerdings war beständiger, blieb ungeschlagen und ging mit deutlichem Vorsprung von neun Punkten über die Ziellinie. Dennoch meint Philipp Wolf: „Im Endspiel kann alles möglich sein. Für Winzeln ist es die Chance, die Saison doch noch erfolgreich zu beenden.“ Der VfL Mühlheim hat sein Highlight mit dem Aufstieg in die Landesliga bereits erreicht. Der Pokal wäre eine Zugabe.

VfL mit breiter Brust

„Wir gehen mit breiter Brust in das Spiel, haben keine Angst, auch wenn Winzeln eine starke Offensive mit Simon Gaus und Niklas Sohmer aufbietet. Ich rechne damit, dass Tobias Bea die Abwehr von Winzeln zusammenhält und auf Standards setzt. Darauf sind wir eingestellt und müssen das gerade um den Strafraum verhindern, dem Gegner solche Gelegenheiten zu bieten.“ ,

Doch der Kontrahent von der Donau hat ein weiteres Pfand aufzubieten – seine enorm stabile Defensive. Lediglich 16 Gegentreffer ließ man in den 26 Punktspielen zu. Auch der SV Winzeln ist zweimal an der VfL-Abwehr gescheitert. Und doch erwartet VfL-Spielertrainer Wolf „ein Spiel mit offenem Visier. Gerade für die jungen Spieler bei uns wäre das etwas Besonderes, den Pokal zu gewinnen.“ Personell kann Mühlheim aus dem Vollen schöpfen, lediglich hinter einem Spieler stünde ein Fragezeichen aufgrund muskulärer Probleme nach den kräftezehrenden Entscheidungsspielen.

Highlight für SV Winzeln

Für den SV Winzeln ist das Finale um den „Möbel-Fetzer-Bezirkspokal“ nicht nur das Highlight der Saison, sondern auch ein Symbol für den langen und erfolgreichen Weg, den die Mannschaft in den vergangenen Monaten unter seinem Trainergespann Tobias Bea und Tobias Heizmann zurückgelegt hat.

Eine Selbstverständlichkeit war dies für die SVW-Spielertrainer allerdings nicht. „Unser Ziel war aufgrund der neuen Ligastruktur und starken Konkurrenten zunächst der Klassenerhalt“, betonten sie immer wieder, „dann sehen wir, was dabei rauskommt.“ Nach verpasster Meisterschaft ist es nun das Pokalfinale.

Achse aus Jung und Alt

Nach verhaltenem Saisoneinstand arbeitete sich der SV Winzeln im Lauf der Vorrunde immer weiter nach oben – bis an die Tabellenspitze. „Die Mannschaft entwickelte sich schneller als erwartet. Von Spiel zu Spiel wuchs das Selbstbewusstsein, taktische Abläufe griffen, die Achse aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten stabilisierte sich“, zeigten sich Bea und Heizmann zufrieden, dass sich die Arbeit auszahlte.

Und auch wenn die Statistik für den VfL Mühlheim spricht: „Warum soll es im Pokal nicht anders laufen?“, will der SV Winzeln gegen den Liga-Konkurrenten nicht ein drittes Mal in dieser Saison verlieren. Die Vorfreude auf das Finale in Renquishausen sei riesig.

„Nicht nur, weil es sportlich das große Ziel ist, sondern auch, weil es emotional etwas aufzuarbeiten gilt“, so SVW-Spielertrainer Heizmann. Vor zwei Jahren stand der SV Winzeln schon einmal im Endspiel – und unterlag der SG Schramberg/Sulgen mit 5:6 nach Elfmeterschießen. Diese Niederlage sitzt tief, aber sie gibt auch zusätzliche Motivation. „Die Mannschaft will es diesmal besser machen, will sich für ein Jahr voller Trainingsarbeit, Disziplin und Zusammenhalt belohnen“, ergänzt Tobias Bea.

Klare Abläufe optimiert

Nach dem letzten Punktspiel Anfang Mai legte die Mannschaft des SV Winzeln zunächst eine kurze Pause ein, damit sich gerade die teilweise angeschlagenen Spieler regenerieren konnten.

Danach stand wieder der sportliche Fokus im Vordergrund: Die eher bedeutungslosen Relegationsspiele wurden genutzt, um Rhythmus, Spannung und Spielpraxis zurückzugewinnen. „Ein Trainingslager war nicht geplant – stattdessen setzten wir auf klare Abläufe, vertraute Routinen und das gewachsene Selbstvertrauen aus der erfolgreichen Rückrunde zu stärken“, erklären die SVW-Spielertrainer.