Zur „Nacht am Broadway“ in Aichhalden hatte der Musikverein die Trachtenkapelle aus Oberprechtal und die Harmonie aus Tennenbronn eingeladen.
Nicht jede(r) wagte sich über den rot-schwarzen Teppich in die Josef-Merz-Halle, sondern schlug lieber bescheiden einen kleinen Bogen um die aufgestellte Promi-Absperrung.
Aber die Boys an den Portalen begrüßten jeden freundlich und in der Halle fühlte man sich wie in einem der voll besetzten großen Theater am Broadway.
Nachwuchstalent mit der Tuba
Vorsitzender Dariusz Engelhardt begrüßte zur „10. Night on Broadway“ alle Stargäste, wie den „neuen gut aussehenden Dirigenten“ Luca Heinzelmann, und versprach die größte Show in Aichhalden mit Musicals und Pop-Musik.
Die Schau fing klein an mit einem Film über ein Nachwuchstalent hinter einer großen Tuba. Den Blick in das „Auge des Tigers“ wagte das große Orchester mit einem fetzigen Rocky III und einem Rundumschlag mit Elvis in Concert, der in „Viva Las Vegas“ seinen Höhepunkt fand mit Tango bis Jive eines Tanzpaares aus der Schule Dierstein in Schramberg.
Gäste aus Tennenbronn
Zum „Spaziergang im Sonnenschein“ rief Nadine Zündel aus dem Tomatenhaus in Oberndorf auf und machte dabei Werbung für ihre Band mit dem grünen Daumen.
Über Geschwister-Beziehungen fand die Trachtenkapelle aus Oberprechtal an den östlichen Rand des Schwarzwalds. Bandleader Rainer Bär ließ die Tiere in den Wäldern von Madagascar aufleben und hatte trotz verkürztem Taktstock seine Musiker gut im Takt, so dass Tarzan und Jane mit Urwald-Trommeln harmonisch zu einander finden konnten. So war zu erwarten, dass zwischen Lianen wie auf der Titanic die Herzen zum Horn-Solo von Thomas Holzer weiter harmonisch schlagen können.
Und immer wieder sind es dieselben Lieder, mit denen die Toten Hosen und Carsten Herr das Publikum im Saal begeistern konnte. Da musste schon Dirigent Thomas Wössner mit der Harmonie aus Tennenbronn als Vampir auftanzen, um die Spannung hochzuhalten. Aus der Welt der Tänze von Dierstein legten Miriam Schmitt und Leon Heiler zu „Sway“ gekonnt einen Cha Cha Cha aufs Parkett vor der Bühne und bewiesen, dass sie schon wissen, was sie tun.
Ganz anders wie ihre Nachfolger vom Metalacker, bei denen Lukas Förnbacher im Gesang behauptete, „Wir wissen nicht, was wir tun“, das Orchester aber stilsicher „Horn meets Metal“ erklingen ließ, wie Thomas Wälde angekündigt hatte.
Zum Broadway gehört die „Charleston Era“ mit klassischen Jazztiteln und längst schon der „Jailhouse Rock“, auch wenn Elvis (leider) nicht mehr lebt.
Dagegen lebt die Nacht am Broadway in Aichhalden nach Erinnerung der Musiker seit 2001 immer wieder auf und lässt auch Corona ganz einfach hinter sich.