So genannte Sharrows sollen zukünftig, wenn es nach den Grünen geht, in Villingen-Schwenningen eingesetzt werden. Foto: © zimmytws – stock.adobe.com

Die Fraktion der Grünen möchte die Sicherheit für Radfahrer in Villingen-Schwenningen erhöhen. Genutzt werden soll dabei ein Piktogramm.

Der Radverkehr in der Doppelstadt soll weiter ausgebaut werden – die Fraktion der Grünen hat sich in diesem Zusammenhang Gedanken darüber gemacht, wie die Sicherheit der Radler erhöht werden kann.

Sie bringen nun so genannte Sharrows ins Spiel, die in VS Einzug halten sollen. In einem Antrag an den Oberbürgermeister Jürgen Roth erklären sie die Hintergründe.

Was ist ein Sharrow?

Der Sharrow ist ein Piktogramm, welches mittig auf die Straße gemalt wird. Das Wort ist eine Wortkreuzung zwischen den englischen Wörtern „share“ (teilen) und „arrow“ (Pfeil). Es bedeutet: „Hier lieber Radfahrer, darfst du fahren – hier, lieber Autofahrer, musst du mit Radfahrern rechnen.“ Der Sharrow regelt den Verkehr nicht, sondern weist auf bestehende Regeln hin. Er wird nur dann angebracht, wenn Fahrradfahrer sowieso auf der Straße fahren dürfen. Also wenn es keinen Fahrradweg gibt oder der Fahrradweg keine Benutzungspflicht hat.

Was ändert sich durch den Sharrow?

Nichts. Der Sharrow ist kein Verkehrszeichen im Sinne der Straßenverkehrsordnung, er ist laut einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Freiburg aber zulässig. Die einzige Funktion des Sharrows ist es, auf die bestehenden Regelungen hinzuweisen. Ein Fahrradfahrer erfährt, dass er nach den bestehenden Regeln berechtigt ist, auf der Straße zu fahren. Autofahrer werden darauf aufmerksam gemacht, dass sie sich die Fahrbahn mit Radfahrern teilen müssen.

Wieso können sich Fahrradfahrer die Spur nicht mit den Fußgängern teilen?

Fahrradfahrer gehören, wie die Grünen betonen, nicht auf Fußgängerwege. Fußgängerwege seien zu schmal für die gemeinsame Nutzung. Zwischen Fahrradfahrern und Fußgängern würde daher regelmäßig gefährliche Situationen entstehen. Soweit es keinen richtigen Fahrradweg gibt, gehören Fahrradfahrer daher auf die Fahrbahn und nicht auf den Fußgängerweg.

Was erhoffen sich die Grünen durch den Sharrow?

In erster Linie gehe es uns darum, Autofahrer und Fahrradfahrer auf die bestehende Verkehrsregelung von offizieller Seite hinzuweisen. Viele Verkehrsteilnehmer seien laut der Fraktion im Irrglauben, dass Fahrradfahrer auf der Fahrbahn nichts verloren haben.

Dies führe oft dazu, dass Autofahrer durch Hupen, Anschreien oder knappes Überholen Fahrradfahrer von der Fahrbahn verdrängen wollen. Die Folge sei, dass Fahrradfahrer aufgrund der Unsicherheit auf Fußgängerüberwege ausweichen und damit Passanten gefährden oder nicht mehr auf das Rad steigen. Die Grünen wünschen sich jedoch, dass sich in VS jeder traut, das Fahrrad zu nutzen. Beim Sharrow handle es sich deshalb um ein kostengünstiges und schnelles Werkzeug.

Wo sollen die Sharrows eingesetzt werden?

Die Fraktion der Grünen möchte eine Umsetzung im Benediktiner- und Romäusring, in der Warenburgstraße, der Sturmbühlstraße (in beiden Richtungen) und der Dauchinger Straße zwischen Römerstraße und Spittelstraße (in beiden Richtungen).