Bereits seit 25 Jahren zeigen die Meister des Shaolin Kung-Fu ihre Kunst. Kürzlich waren sie zu Gast in der Stadthalle. Der große Saal war fast voll besetzt, die Show bereits seit Tagen ausverkauft.
Shaolin Kung-Fu, das ist eine traditionelle chinesische Kampfkunst, die sowohl den Zen-Buddhismus als auch das Kämpfen zum Inhalt hat. Ihr Ursprung liegt im Shaolin Tempel am Songshanberg in der chinesischen Provinz Henan in China.
Erzählt wird die Geschichte um die Prinzessin am kaiserlichen Hof von China um das Jahr 500 nach Christus, die sich nach schauerlichen Vorkommnissen am Hofe in die Nähe des Klosters flüchtet.
Es beginnt zunächst alles friedlich, und die an Kampfkunst interessierte Prinzessin übt mit ihrer Zofe im Palastgarten. Eines Tages jedoch findet ein General großen Gefallen an der Prinzessin. Die Prinzessin erwidert aber seine Liebe nicht, was ihn sehr wütend macht.
Schließlich gewinnen die Guten
Er und seine Rebellen greifen den Palast an und töten den Kaiser. Nach ihrer Flucht in die Berge, versteckt sie sich eine Zeit lang in der Nähe des Shaolinklosters. Dort geht sie mit ihrer Zofe in die Lehre, um möglichst viel vom Abt zu lernen. Der böse General spürt sie aber auf und es kommt zum großen Kampf zwischen den Mönchen und den Rebellensoldaten.
Schließlich gewinnen die Guten, und die Prinzessin kehrt an den Hof zurück. Dort lebt sie in Frieden weiter und übt sich in Buddhismus, Kampfkunst und Fächertanz. Jede Szene der Geschichte wurde in der Stadthalle zunächst über eine Lautsprecherstimme erzählt und anschließend nachgespielt. So entstand eine gekonnte Mischung aus Theaterstück und Kampfkunstdarbietung.
Die Kampfkunst erfordert viel Disziplin
Eines der vielen Highlights machte deutlich, was mit Konzentration, Disziplin, Training und Körperbeherrschung zu erreichen ist.
Live zu sehen war das, als einer der Mönche sein eigenes Körpergewicht auf einer metallenen Spitze balancierte. Beeindruckend war auch, dass zwei Mönche auf dem Rücken liegend auf scharfen Messern und getrennt durch ein Nagelbrett einen Schlag mit dem Hammer auf den Bauch unbeschadet überstanden.
Dass aus dem jüngsten Mitglied der Shaolinmeister einmal ein ganz großer seiner Kunst werden wird, war klar. Er hat in seiner Ausbildung schon viel gelernt, was sich zeigte, als er sich mit Hilfe einer Saugglocke am Bauch, frei schwebend von zwei Meistern tragen ließ.
Darbietung kam gut an
Es zeigte sich außerdem: Im Kern ist Shaolin Kung-Fu mehr als nur eine Kampfkunst. Sie verkörpert die Prinzipien des Zen- Buddhismus und ist vor allem eine Philosophie und Lebensweise, die Selbstdisziplin, Mitgefühl und Respekt für andere betont. Frieden ist oberstes Gebot.
Dem kampfkunstbegeisterten Balinger Publikum gefiel die Darbietung jedenfalls außerordentlich gut. Wer Interesse hatte, die Kampfkunst zu erlernen, konnte nach der Show Kontakt zu einigen Mönchen aufnehmen und sich ein Autogramm geben lassen oder einen der Flyer mitnehmen.