Die SG Nagold-Nord (in Schwarz) ist aktuell Tabellenzweiter in der Staffel 1 der Kreisliga B. Foto: Wagner

Nach dem Abstieg in die Kreisliga B scheint die SG Nagold-Nord den Wiederaufstieg anzupeilen. Doch für Spielleiter Matthias Roth steht etwas anderes im Mittelpunkt

Als sich im vergangenen Jahr der SV Pfrondorf/Mindersbach und die SF Emmingen zur SG Nagold-Nord zusammenschlossen, änderte sich nicht nur der Name. Verdiente Spieler wie Andreas Adler, Vadim Gorbatschow, Matthias Roth und Burak Erbas beendeten ihre Karriere oder traten kürzer. Zudem verließen Florian Shala (zu den SF Salzstetten) und Marcel Hirner (zum VfB Effringen) die Mannschaft. Spielleiter Matthias Roth bringt es auf den Punkt: „Wir durchlaufen gerade einen Umbruch.“

 

Dass die SG Nagold-Nord mit ihrem neuen Trainer Florian Nebert gleich im ersten Jahr ihres Bestehens in die Kreisliga B abstieg, bezeichnet der neue Spielleiter, der seit dieser Saison im Amt ist und von 2017 bis 2024 Trainer des SV Pfrondorf/Mindersbach war, als „ein bisschen unglücklich“. Roth zeigt auf: „Uns fehlten im Endspurt gegen die direkten Konkurrenten wichtige Leistungsträger. Wir hatten allerdings auch schon vorher in der Saison unnötig Punkte liegen lassen.“

Fundament aufbauen

Nun den eingeleiteten Umbruch in der Kreisliga B fortsetzen zu müssen, ist für Roth allerdings kein Beinbruch. Klar ist für ihn: Priorität genießt nicht der Wiederaufstieg, sondern die Integration der eigenen Jugendspieler in die erste Mannschaft. „Mittelfristig ist es natürlich schon unser Ziel, wieder vorne anzugreifen. Aber jetzt ist es erst einmal wichtig, ein gutes Fundament für die kommenden Jahre zu schaffen“, betont der Spielleiter.

Ein Spieler, der den Sprung von der Jugend in die erste Mannschaft geschafft hat, ist Torwart Florian Maier. Er wird derzeit hinter dem erfahrenen Rene Kromarek aufgebaut. Positiver Nebeneffekt: Bei der SG Nagold-Nord herrscht nun zwischen den Pfosten wieder echte Konkurrenz. Mit Lasse Schulz, Ahmet Yüksel, Hannes Schittenhelm und Klaus Röhrle stehen weitere Jugendspieler vor diesem Schritt.

Kunstrasenplatz kommt

Insgesamt ist Roth mit der neuen Spielgemeinschaft zufrieden. „Das funktioniert sehr gut. Auch die Zuschauer tragen das mit“, beobachtet der Spielleiter. Zugute komme der SG Nagold-Nord auch, dass die Stadt Nagold auf der Mindersbacher Höhe einen Kunstrasenplatz bauen will. Ein Datum dafür gibt es zwar noch nicht, doch wenn der Platz einmal fertig ist, eröffne das der Spielgemeinschaft neue Möglichkeiten. Roth: „Das schafft gute Voraussetzungen und wird unsere Entwicklung beeinflussen.“

Dass es aber auch derzeit schon sportlich so gut läuft, freut den Spielleiter besonders. Aktuell steht die SG Nagold-Nord auf dem zweiten Tabellenplatz der Staffel 1 der Kreisliga B, hat mit 46 geschossenen Toren die beste Offensive und mit nur elf Gegentreffern die beste Defensive der Liga. Und auch das ist aus Roths Sicht ein Effekt des Umbruchs: „Es sind nun die Spieler, die in der Vergangenheit in der Hierachie eine andere Rolle gespielt haben, mehr in den Mittelpunkt gerückt. Es gibt keine erfahrenen Spieler mehr, hinter denen man sich verstecken kann.“

Derby an diesem Sonntag

Am Sonntag (15 Uhr) wartet auf dieses neue Mannschaftsgefüge mit dem Derby gegen die SG Ebhausen/Rotfelden eine richtige Belastungsprobe auf der Mindersbacher Höhe. Das Team aus der direkten Nachbarschaft ist punktgleich Tabellendritter und hat ebenfalls erst elf Gegentore kassiert. Wird das eine Abwehrschlacht? „Ich gehe davon aus, dass zwei kompakte Defensiven aufeinandertreffen, aber auch die Offensive wird nicht zu kurz kommen. Wir wissen, dass ein guter Gegner kommt. Auch die SG Ebhausen/Rotfelden hat eine gute Entwicklung durchlaufen“, weiß Roth und sagt mit Blick auf die vielen Gegner in der Liga aus dem früheren Bezirk Nördlicher Schwarzwald: „Durch die WFV-Reform können wir solche Derbys ja nicht mehr so oft genießen. Wir freuen uns auf viele Zuschauer und wollen unsere Heimstärke ausspielen.“