Die Einweihung des neuen Seniorenzentrums Waldheim im Pappelweg wurde mit der offiziellen Eröffnung gefeiert. Viele Gäste waren gekommen, um das gelungene Bauprojekt nahe des Ortszentrums einzuweihen. Das neue Pflegeheim bietet 75 Plätze und wurde modern gestaltet.
Bei der Eröffnungsfeier gab es viele lobende Worte, aber auch kritische Sätze zur Kostenexplosion in Sachen Pflegeplätze und zur überbordenden Bürokratie bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften. Der Betreiber des Pflegeheims, Uwe Lucian Raible, begrüßte zusammen mit Investor Uwe Nübel von der Firma APH Immobilien die Gäste.
Landrat Klaus Michael Rückert lobte das gelungene Projekt und bescheinigte dem Ehepaar Raible viel Mut und einen ausgezeichneten Ruf in Sachen Pflegeleistung. „Das Waldheim ist ein ganz besonderes Pflegeheim, in dem sich die Atmosphäre der Familie Raible widerspiegelt“, so Rückert. „Hier würden sich die Rückerts auch wohlfühlen, wenn es dann Zeit ist“.
Bürgermeister Michael Ruf dankte den früheren Grundstückeigentümern, durch die erst die Möglichkeit entstanden sei, das Heim im Zentrum von Baiersbronn zu errichten. „Wir haben die alten Menschen dorthin zurückgeholt, wo sie hingehören, in die Mitte der Gesellschaft“, sagte er.
Spannende Bauphase
Uwe Lucian Raible blickte zurück auf die Entscheidungsfindung. Das gemeinsame Lebenswerk von seiner Frau und ihm in Tonbach sei mit der neuen Landesheimbauverordnung in die Tonne getreten worden. Der Plan B, ein Neubau und der Umzug an einen neuen Standort, kam zum Tragen.
Investor Uwe Nübel erinnerte an einen verregneten Spatenstich mit Corona-Schutzmasken und sprach von einer spannenden Bauphase mit explodierenden Kosten und Lieferproblemen. „Seit dem Spatenstich sind genau 774 Tage vergangen. Wir haben es in einem guten Team geschafft“, so Nübel.
Lob an Gestaltungsbeirat
Kritisch sah Nübel die explodierenden Kosten bei den Pflegeplätzen. Es sei kaum noch zu bezahlen, der Anteil der Sozialhilfe werde drastisch steigen. „Ein Dorn im Auge war mir immer der Gestaltungsbeirat in Baiersbronn“, bekannte Nübel. Doch nun müsse er sagen, dass der Bau schöner geworden sei mit den Vorschlägen des Gestaltungsbeirats. „Aber es hat Geld gekostet“, sagte er.
Zwischen den Grußworten gab es musikalische Einlagen von Schülern der Jugendmusikschule unter der Leitung von Klavierlehrerin Lilli Heinle. Verena Seid vom Studio für funktionale Stimmkunst begeisterte mit ihrem Chor und eindrucksvollen Gesangseinlagen.
Architekt Bernd Perner dankte für die gute Zusammenarbeit und ging auf die Objektdaten ein. Trotz der schwierigen Topographie sei es gelungen, ein modernes Pflegeheim zu schaffen, das sich in die Umgebung einfüge.
Hartmut Keller, Geschäftsführer der AOK Nordschwarzwald, war kurz vor dem Ruhestand nochmals in offizieller Mission unterwegs. „Landrat Rückert muss ich mitteilen, dass er kein Doppelzimmer mit seiner Frau beziehen kann. Die neue Heimverordnung schreibt Einzelzimmer vor“, so Keller. Manche Gesetze machten es nicht billiger, die Pflegeheime würden immer teurer.
Pastoralreferent Dominik Weiß von der katholischen Kirchengemeinde sprach einen Segen und ein Gebet im Namen aller christlichen Kirchen.
Uwe Lucian Raible erklärte seinen Entschluss, am neuen Standort zu beginnen. Schließlich sei die Entscheidung gefallen, da man eine Verantwortung gegenüber den Heimbewohnern und den Mitarbeitern habe.
Raible ging auch auf den Personalmangel in der Branche ein. „Die alten Menschen brauchen Fachkräfte heute und jetzt, die bürokratischen Hürden sind gigantisch und behindern sehr.“