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Im baulichen Bereich liegt das Augenmerk des Spittel-Seniorenzentrums weiterhin auf einer soliden Erhaltung der Gebäudestruktur. Das machte Betriebsleiterin Hedwig Pieper bei der Vorstellung des Wirtschaftsplans für die Einrichtung deutlich.

Schramberg - Hinsichtlich der Personalkosten berichtete Pieper, dass von einer weiteren "deutlichen" Steigerung ausgegangen werden müsse. Dies auch deswegen, weil viele Stellen aufgrund des Personalmangels nicht dauerhaft besetzt werden könnten, sondern auf Personalagenturen zurückgegriffen werden müsse, die Fachkräfte vermittelten. Zudem wird von einer Tariferhöhung von 2,5 Prozent ausgegangen.

Die Bewohner selbst hätten durch die Pflegekasse eine leichte finanzielle Entlastung seit Jahresbeginn erfahren. So zahle diese zusätzlich einen bewohnerindividuellen Leistungszuschlag bei den Pflegegraden zwei bis fünf, der den Eigenanteil für das Entgelt für allgemeine Pflegeleistungen verringere, so Pieper.

Bäder umrüsten

An baulichen Maßnahmen plant das Spittel eine neue Wohnbereichsküche, neue Möbel in unterschiedlichen Bereichen, eine Modernisierung des Eingangsbereichs, eine Sanierung des Bodens in einem Bereich, Malerarbeiten an verschiedenen Stellen und die Umrüstung bestehender Bäder. Noch nicht umgesetzt ist der geplante Friseursalon, weil es aufgrund bestehender Wasserleitungen weiteren Arbeitsbedarf gebe. Es dürften keine "toten Leitungen" entstehen, um eine Bakterienbildung zu verhindern, so die Leiterin. Insgesamt seien hier Investitionen von 400 000 Euro geplant, hinzu kämen weitere 300 000 Euro für die Instandhaltung der Gebäude.

Im Spittel-Treff soll es eine neue Küche geben, nachdem die bisherige 32 Jahre alt ist. Dort muss derzeit auch noch ein Wasserschaden repariert werden.

"Enorme Sorgen"

"Wirtschaftlich enorme Sorgen" macht sich Pieper jedoch aufgrund der "zu erwartenden Belastungen" in steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten. Diese seien bei der Planung berücksichtigt worden. Dennoch solle das Spittel-Seniorenzentrum weiterhin ein attraktiver Lebensort für Senioren sein.

Diese Bemühung spiegle der Wirtschaftsplan 2023 wider, so die Leiterin. Bei den Erträgen aus den Pflegesätzen seien die 2022er-Zahlen mit der Erhöhung für 2023 in den Plan übernommen worden. Bis Ende Oktober 2023 seien die Entgelte vertraglich mit den Kostenträgern vereinbart. "Danach werden wir die gesamtwirtschaftliche Lage sehr genau verfolgen und neue Pflegesatzverhandlungen aufnehmen", sagte sie.

Einstimmig empfahl der Ausschuss dem Gemeinderat den Wirtschaftsplan, verbunden mit einem allseitigen Dank für die Arbeit im Spittel-Seniorenzentrum. Insgesamt sieht der Plan einen Überschuss von 38 000 Euro vor, der den Rücklagen zugeführt werden soll. Der Verlust des Spitteltreffs von 130 000 Euro soll aus dem städtischen Haushalt ausgeglichen werden.

Info: Platzkosten

Ein Platz im Spittel kostet im Jahr 2023 einen Bewohner monatlich zwischen 3040 und 3160 Euro Eigenanteil – davon ist der jeweilige Pflegezuschuss bereits abgezogen. Der Pflegeanteil verringert sich in der vollstationären Dauerpflege (bei den Pflegestufen zwei bis fünf) zudem je nach Dauer des Aufenthalts um einen Betrag zwischen 88 und 1226 Euro.