Beim Seniorenmittag gab es auch ein Weihnachtsquiz. Foto: Pütz

Für Helga Schuler, seit November Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Bösingen/Beihingen, ist dies das erste Seniorentreffen in ihrem Amt. Umso wichtiger, dass sie sich auf ihr Team von Kirchengemeinderat und Ortschaftsrat samt Partnern verlassen kann – denn die wissen, wie es läuft.

Haiterbach-Beihingen - "Jetzt müssen wir uns aber benehmen", scherzt Irmgard Schwabe mit ihren Bekannten, als sie zur Tür des Gemeindehauses eintritt. Auch nach 25 Jahren hier in Baden-Württemberg hat die 85-jährige ihren typisch frechen Berliner Humor nicht verloren. Aber seit ihr Mann verstorben ist, sind die Begegnungen mit ihren Freunden und Bekannten umso wichtiger geworden. "Sonst geht man ein wie eine Primel."

Soziale Kontakte müssen aufrechterhalten werden – das weiß jeder, der an diesem Nachmittag hier ist. Und daher gibt es auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm.

Singen kommt von Herzen

Nach der Begrüßung durch Pfarrerin Schuler übernimmt Gerald Martell, Bezirks-Organist und passionierter Akkordeonist, den musikalischen Teil. Zur Einstimmung sagt er den lieben Advent an, dann lädt er zum Mitsingen ein.

Mit viel Freude wird dem nachgekommen: "Macht hoch, die Tür" ist allseits bekannt, das Schiff mit der teuren Last wird von Martell mit voller Kraft voraus navigiert – vielleicht muss es bereits am ersten Advent eine Fahrplanverspätung wieder einholen? Mit viel Hingabe singen alle "Es ist ein Ros‘ entsprungen" und "Tochter Zion". Es ist wunderschön auch ohne die Unterstützung der Sängerinnen und Sänger vom Singteam und dem Beerdigungs-Chor. Diese haben eine andere wichtige Aufgabe: Sie tragen musikalische Adventsgrüße zu denen nach Hause, die aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein können.

So einiges erreicht in Haiterbach

Auch Bürgermeister Andreas Hölzlberger und Ortsvorsteher Eberhard Walz sind nicht nur wegen des guten Kuchens und des Kaffees hier, sondern präsentieren die Geschehnisse der vergangenen zwei Jahre im Ort. Denn dass hinter dem Baulärm im Mai die Erneuerung der Haiterbacher Straße, der Gehwege und der weitere Ausbau der Infrastruktur stand, darf gern einmal erwähnt werden.

Auch die Eindrücke von der Übergabe der neuen Feuerwehr-Fahrzeuge (TLF und MTW sind da, TSFW wird nachgeliefert), dem Aufstellen des Maibaumes und auch der neuen Spielgeräte bei der Burgschule, sowie Impressionen von der Renaturierung der Waldach, Sanierung der Festhalle und vieler weiterer Events wurden mit Fotos in die Runde getragen.

Auch Hölzlbergers Herzensangelegenheit "Breitbandausbau", den er seit seiner Wiederwahl 2016 forciert, beschreibt er nicht ohne Grund als "jetzt erstmal abgehakt". Immerhin könne Haiterbach eine Glasfaseranbindung von 85 Prozent vorweisen, die restlichen 15 Prozent nutzen eine anderweitige guter Anbindung.

Woher kommt der Weihnachtsstern?

Nach dem Jahresrückblick sind wieder die Gäste gefordert. Bei einem Weihnachts-Quizz dürfen sich die ehemaligen Einser-Schüler noch einmal wie in der Schule fühlen und bei den richtigen Antworten "strecken", bevor dann die Jahrgangsältesten (Eleonore Bollmann, geboren 1924, und Gerhard Schwenk, geboren 1933, mit einem kleinen Präsent überrascht werden. Zur Verabschiedung erzählt Schuler die Bibel-Geschichte von Sara und Abraham: "Man ist nie zu alt, um an Gott zu glauben".