An dieser Brücke über die Bundesstraße wünscht sich Günther Wallburg, Vorsitzender des Bürger- und Kulturvereins, einen Aufzug. Foto: Wolfgang Krokauer

Wer älter ist und Probleme mit dem Gehen hat, für den gibt es in Bad Liebenzell einige Hindernisse. Um diese Probleme kümmert sich der Bürger- und Kulturverein. Er hat manche Ideen.

Der Bürger- und Kulturverein Bad Liebenzell nimmt sich unter anderem der Probleme von älteren Menschen an.

 

Bürger-Rufauto Eines der Projekte des Bürger- und Kulturvereins ist das Bürger-Rufauto, macht Vorsitzender Günther Wallburg deutlich.

Der Verein hilft mit diesem Bürger-Rufauto Menschen ohne Transportmöglichkeiten auf Spendenbasis mit einem ehrenamtlichen Fahrdienst. Ob Arztbesuch, Besorgungen oder andere Veranstaltungen das Bürger-Rufauto fährt die ganze Woche über in der Kernstadt, den Teilorten sowie in die Nachbargemeinden. Dieses Angebot gilt auch für Nichtmitglieder.

Quartiere entwickeln Besonders am Herzen liegt dem Bürger- und Kulturverein das Projekt der alters- und generationengerechten Quartiersentwicklung. Der Verein will der Stadt helfen, dafür Ideen zu entwickeln. Er unterstützt die Strategie des Landesministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg mit dem Titel „Quartier 2030 – Gemeinsam gestalten“. Dadurch sollen altersgerechte Quartiere entstehen. Das Land bietet dafür Förderprogramme.

Mitte 2021 waren Vertreter des Bürger- und Kulturvereins in der Kernstadt und in den Höhenstadtteilen unterwegs. Sie wollten wissen, wo es mit der Barrierefreiheit in der Kurstadt noch hakt. Daraus entstand ein Bericht, den der Bürger- und Kulturverein der Stadt und den Ortschaftsräten als Entscheidungshilfe übergab. Gemäß diesem Bericht soll zuerst im Gebiet „Oberer Stadtsee – Ochsenareal – Anbindung zur Unterstadt“ etwas passieren.

Aufzug fehlt

Wo soll etwas passieren? Zwischen dem Lidl und der Schule sowie dem Seniorenzentrum des Arbeiter-Samariter-Bundes geht über die Bundesstraße eine Fußgängerbrücke. Das Manko: „Es gibt keinen Aufzug“, bedauert Wallburg.

Buhaltestelle nicht barrierefrei

Ein weiteres Problem ist die Bushaltestelle Brühl in der Nähe der Sporthalle. „Sie ist nicht barrierefrei, bedauert der Vorsitzende des Bürger- und Kulturvereins. Auch das sollte sich nach seiner Auffassung ändern.

Die Bushaltestelle Brühl in Bad Liebenzell ist nicht barrierefrei. Auch das sollte sich ändern, findet Günther Wallburg, Vorsitzender des Bürger- und Kulturvereins. Foto: Wolfgang Krokauer

Entsprechende Maßnahmen kosten Geld. Im September 2023 gründete der Gemeinderat von Bad Liebenzell eine Steuerungsgruppe, um sich mit der Quartiersentwicklung zu beschäftigen. Der Bürger- und Kulturverein organisierte ein Benefizkonzert und holte vor rund zwei Jahren das Landespolizeiorchester zu einem Auftritt in den Spiegelsaal des Kurhauses von Bad Liebenzell. Am Ende kamen 5500 Euro zusammen. Dieses Geld will der Bürger- und Kulturverein für ein Teilprojekt bei der barrierefreien Quartiersentwicklung in Bad Liebenzell einsetzen.

Benefizkonzert veranstaltet

Was sagt die Stadt? Unsere Redaktion fragte bei der Stadt Bad Liebenzell nach, ob sie einen Lenkungskreis einberuft, um die Entwicklung von einzelnen Quartieren in Bad Liebenzell im Sinne der Seniorenfreundlichkeit/Barrierefreiheit voranzubringen? Des Weiteren wollte unsere Redaktion wissen, für was die beim Benefizkonzert des Landespolizeiorchesters eingenommenen 5500 Euro im Sinne der Quartiersentwicklung ausgegeben werden sollen. Darüber hinaus fragte unsere Redaktion bei der Stadt an, ob an der Brücke zwischen Lidl und Schule/ASB-Seniorenzentrum ein Aufzug angedacht ist und dafür die beim Konzert des Landespolizeiorchesters eingenommenen 5500 Euro verwendet werden sollen. Schließlich wollte unsere Redaktion wissen, ob die Stadt die Bushaltestelle an der Sporthalle barrierefrei gestalten will.

In seiner Antwort versicherte Hauptamtsleiter Fabio Hubert, dass die Seniorenfreundlichkeit der Stadt sehr am Herzen liege. „Auch unter Berücksichtigung der finanziellen Rahmenbedingungen setzen wir gezielt Maßnahmen um, um die Stadt barrierefreier und seniorenfreundlicher zu gestalten“, versicherte er: „So werden beispielsweise laufende Sanierungsarbeiten genutzt, um Bushaltestellen barrierefrei zu gestalten. Grundsätzlich prüfen wir kontinuierlich, wie bestehende Barrieren abgebaut und die Quartiersentwicklung im Sinne der Seniorinnen und Senioren weiter vorangetrieben werden kann.“ Die Stadt lege großen Wert darauf, dass Projekte nachhaltig umgesetzt und auch finanzielle Mittel zielgerichtet eingesetzt werden, um das Leben aller Bürgerinnen und Bürger komfortabler zu machen, teilte Hubert abschließend mit.