Von der Theorie zur Praxis: die Seminarteilnehmer an den Computern. Foto: Thiercy Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalisierung: Online-Meetings für Selbsthilfegruppen

Balingen. Corona hat niemandem eine Wahl gelassen: Job, Privatleben oder eben auch die Selbsthilfe mussten digital organisiert werden. Wie aber funktioniert die Technik? Heinz Weisser, Leiter der Gruppe Mobbing Zollernalb, gab Leitern von Selbsthilfegruppen im Zollernschloss Einblick in die Möglichkeiten. Er zeigte aber auch Grenzen von digitalen Gruppentreffen auf.

Eingeladen hatte die Kontakt- und Informationsstelle für gesundheitsbezogene Selbsthilfegruppen (KIGS) der AOK. Unter dem Thema "Schöne neue digitale Welt! Auch für die Selbsthilfe?" ging Heinz Weisser auf die Frage ein, wie sich die – zum Teil erzwungene – Digitalisierung im Gesundheits- und Sozialwesen, in der Selbsthilfe und im persönlichen Alltag auswirkt. Vieles gehe inzwischen fast automatisch, sagte er. Aber: "Ohne Lernanstrengung lässt sich moderne Technik nicht erschließen, denn ein Smartphone ist mindestens so komplex wie smart."

Zentrale Frage des Abends im Schlosssaal war: "Wie kann die Selbsthilfe in der Gruppenarbeit von den neuen digitalen Medien profitieren?" Dass sie es kann, stand außer Frage. In seinem Impulsvortrag ging Weisser zunächst darauf ein welche Arten der Kommunikation in der Selbsthilfe möglich sind, welcher Anbieter passt und wie es mit dem Datenschutz aussieht. Zweiter Punkt war die Videokonferenz. Was wird dafür benötigt? Fallen Kosten an? Wie wird eine solche Konferenz geplant? Schließlich gab es praktische Infos zum Thema Cloud. Im Anschluss erstellten die Teilnehmer als Moderator selbst eine Konferenz.

Renate Liener-Kleinmann, bei der AOK für die Koordination der Selbsthilfegruppen und für das vielfältige Angebot zuständig, das sich an Selbsthilfegruppen wendet, fasste schließlich zusammen: "Mit einer guten Anleitung ist alles kein Problem, auch wenn Moderatoren manchmal unter technischen Problemen leiden und damit zu kämpfen haben."