Auf diese Idee muss man erst mal kommen: Damit sich Tante-Emma-Läden wieder rechnen, hat der Pliezhausener Christian Maresch die Tante Emma wegrationalisiert. Am 10. September eröffnet sein neuester Laden in Gauselfingen - und wird sieben Tage die Woche von 5 bis 23 Uhr geöffnet sein.
Burladingen-Gauselfingen/Pliezhausen - Für Maresch und sein Team im kleinen schwäbischen Start-up "Tante M" ist es der zwölfte Laden, den es seit 2019 eröffnet. Weitere fünf Geschäfte sollen bis November dieses Jahres folgen.
Das erste, sagt der schwäbische Unternehmer, Gründer und Geschäftsführer launig gegenüber regionalen Medien, eröffnete 2019 in Grafenberg im Kreis Reutlingen. Eine "Schnapsidee", sei es gewesen meint der einfallsreiche 41-Jährige. Mittlerweile hat er täglich neue Anfragen. Trotz Covidkrise sei man in der glücklichen Lage, ständig zu expandieren.
Wenig Angestellte aber viel moderne Technik
Personal ist in diesen Läden nur an wenigen Stunden in der Woche vor Ort. Es berät, nimmt Wunschlisten für besondere Produkte entgegen und stellt Kundenkarten aus. Denn das kostensparende Geheimnis des wachsenden schwäbischen Unternehmens sind wenig Angestellte aber viel moderne Technik: Die Läden – die Eßlinger Zeitung nannte sie "begehbare Automaten" – funktionieren, ähnlich wie Bankautomaten, mit einer Chipkarte: Der Kunde tritt ein, bedient sich selbst, scannt auch die Ware an der Kasse selbst, bezahlt mit dem Guthaben auf der Karte, in Bar oder mit der EC-Karte und checkt wieder aus.
An vielen Standorten die sich, so wie Gauselfingen, seit langem einen Dorfladen wünschen, funktioniert die Gründung des Ladens auch über Crowdfunding. Im größten Burladinger Teilort, rief die Ortsvorsteherin Silvia Entress in der letzten Ortschaftsratsitzung vor der Sommerpause die Bürger zu Spenden auf.
Letzte Handgriffeim Laden
Der Laden, die ehemalige Bäckerei Kanz, wurde vom Ortschaftsrat und engagierten Gauselfingern gesucht. Er wird von einem Förderverein gemietet und wurde bereits renoviert. Derzeit ist man, was die Einrichtung betrifft, bei den letzten Handgriffen, damit am 10. September um 16 Uhr alles startklar ist.
Mehr Lebensqualität durch Nahversorgung
"Wir möchten den Einwohnern der unzähligen Ortschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz, welche ohne oder mit nur sehr eingeschränkter Nahversorgung ausgestattet sind, wieder mehr Lebensqualität bieten – Durch einen im Zentrum gelegenen Nahversorgerladen, wie er früher selbstverständlich war", sagt das Unternehmen auf seiner Internetseite.
Im Angebot sei dann alles, was man für den Alltag braucht: Milchprodukte, Fleisch und Wurst, Tiefkühlware, Süßigkeiten, Getränke, aber auch Drogerieartikel und Schreibwaren. Jedoch vor allem regionales Obst, Gemüse, Eier, Kartoffeln. Das Preisgefüge liege auf Edeka-Niveau.