Der Musikverein Oberschopfheim lädt seit mehr als 50 Jahren zum Fest an Fronleichnam ein. Nun fand das Fest an der Auberghalle statt – vor allem aus hygienischen Gründen.
Erhöhte Hygienebedingungen und auch die nicht immer sprudelnde Wasserquelle am Lendersbachbrunnen haben den Musikverein dazu gezwungen, mit seinem Fest an die Auberghalle zu gehen. Bei der Bevölkerung wird das Fest gut angenommen. Die Abkürzung an die Auberghalle nimmt sie gern in Kauf.
Jonas Liedel ist im Verein verantwortlich für den Geschäftsbereich Organisation. Er war bisher eher ein Gegner der Umsiedelung des Festes an die Auberghalle. „Eigentlich hatte ich darauf gedrängt, wieder an den Wald zu gehen“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Mittlerweile wisse er jedoch die Infrastruktur an der Auberghalle sehr zu schätzen. Und auch die sanitären Anlagen seien um ein Vielfaches besser als jedes mobile WC.
Gruppe „s’Rehragout“ sorgt für Verwirrung
Außerdem sei der Weg an die Auberghalle für die Besucher auch wesentlich bequemer. Damit sei das Waldrandfest bei den Oberschopfheimern sehr gut angekommen. In der Vergangenheit habe der Verein zudem eine Fahrgelegenheit für die ältere Bevölkerung organisiert. Das falle weg und die Senioren blieben autark. Sollte jemand den Heimweg zu Fuß dennoch nicht schaffen, stünden einige Mitglieder im Verein parat.
Das Fest an Fronleichnam ist bei den Gästen tief verankert. Fronleichnamsfeiern gibt es in Oberschopfheim seit zwölf Jahren nicht mehr, weil dieses in Schuttern über die katholische Kirchengemeinde angesiedelt ist. Dennoch finden einige Gottesdienstbesucher ihren Weg nach Oberschopfheim. Nicht zu Fuß, sondern mit dem Fahrrad. Vor allem schätzen die Besucher in Oberschopfheim die Live-Musik zur Geselligkeit. Mehrheitlich sind es Eigengewächse aus dem Musikverein wie die „Schwarzwald Steirischen“, die sich normalerweise aus dem Quartett mit Stefan Kohler, Axel Gallus, Reinhard Krämer und Roland Sunderer zusammensetzen. Gepasst hat es in diesem Jahr jedoch nur für Stefan Kohler (Tenorhorn) und Axel Gallus (Akkordeon). Im Duett haben die beiden mit Tenorhorn und Akkordeon die Gäste für die ersten Stunden mit Polkas und Steirischer Musik unterhalten.
Außerdem ist aus dem Musikverein eine weitere musikalische Gruppe – „s’Rehragout“ – hervorgegangen. Lara Burkart vom Vorstand musste kurz auflachen und sagte: „Nein, es gibt heute kein Rehragout. Unglaublich viele Leute bei mir angerufen haben und gefragt, wer uns das Rehragout zubereitet.“ Dass es sich dabei um ein bayrisches Stimmungsstück der Volksmusik handelt, musste ganz schön oft erklärt werden.
Die „Egerländerfreunde Schuttern“ unterhielten musikalisch
Zur Gruppe gehört auch Mirko Sunderer. Bevor er jedoch mit seinem Ensemble die Bühne betreten hat, absolvierte er zuerst seinen Dienst am Bierstand. Dieses floss bei tropischen Temperaturen reichlich, aber die Gäste sorgten auch für beste Grundlage mit Gegrilltem und Pommes. Die Gäste fühlten sich unter dem Blätterdach an der Auberghalle pudelwohl. Außerdem wehte oft in kleines Lüftchen über den Auberg. Das Ensemble „s’Rehragout“ wurde später von den „Egerländerfreunde Schuttern“ abgelöst. Diese unterhielten bis in den Abend hinein. Polkas, Steirisches, Egerländer und einfach nur Volksmusik waren an diesem Feiertag der musikalische Trumpf, den der Musikverein Oberschopfheim für seine Gäste gern ausspielte.
Weitere Probe
Vor den Sommerferien plant der Musikverein noch eine öffentliche Probe. Diese findet am Donnerstag, 24. Juli, auf dem Platz vor der Auberghalle statt, dort, wo sich auch im Keller das Probenlokal des Musikvereins befindet.