Ettenheim feiert am 24. und 25. Mai 50 Jahre Gesamtstadt. Unser Mitarbeiter Klaus Schade stellt die Stadtteile sowie die Ortsvorsteher vor. Heute: Münchweier und Charlotte Götz, die diese Funktion schon in der vierten Amtszeit ausübt.
Seit 2009, also im 16. Jahr, ist Charlotte Götz Ortsvorsteherin von Münchweier. Und nach wie vor empfindet sie ihren Aufgabenbereich als „bereichernd, vielfältig, interessant“. Okay, manchmal sei ihr Amt auch stressig, räumt sie ein – aber allein schon im Gespräch mit ihr spürt und hört man ihre Leidenschaft, ihre Begeisterung bei der Erfüllung dieser Aufgabe, in deren Rahmen sie inzwischen vier Ortschaftsräte im Sinne der Münchweierer Bürger geleitet hat. Allerdings, so räumt die inzwischen 70-jährige („Mit der Benennung meines Alters habe ich keinerlei Probleme“) ein, wird diese vierte Amtszeit ihre letzte sein.
Für ihre erste Amtszeit wurde sie aus dem Ortsrat heraus angefragt. Durch ihren langjährigen Vorsitz in der Vereinsgemeinschaft – inzwischen übt sie diese Funktion seit 28. Jahren aus – war sie im Dorf präsent, wusste man wohl um ihre Zielstrebigkeit, ihre Kommunikations- und Teamfähigkeit, um ihre Durchsetzungskraft, die ihr immer wieder attestiert wird. Ihre 50-jährige Berufstätigkeit als Arzthelferin in Münchweier trugen offenbar mit dazu bei, ihr diese „Sandwich-Funktion zwischen Ortschaftsrat und Stadtverwaltung“ (O-Ton Götz), die Einsicht zwischen Wünschenswertem (aus Münchweirer Sicht) und dem Machbaren (aus gesamtstädtischer Sicht) zuzutrauen.
Für die Ortschaftsräte aller vier Amtszeiten findet sie ausschließlich lobende Worte; dass der aktuelle stark verjüngt ist, findet sie „einfach toll.“ Den guten Geist im Dorf spiegelt sich auch für sie im überdimensionalen Anteil Münchweiers im neuen Gemeinderat der Stadt. Ebenso positiv wie die Zusammenarbeit im Ortschaftsrat beurteilt Götz die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. „Das läuft sehr gut“, so ihr Urteil.
Viel wurde erreicht, viele Wünsche wurden erfüllt
In ihrer Amtszeit hat sich in Münchweier viel getan: die Umwandlung der Schule in ein Bildungshaus mit Integration des Kindergartens („Das Aus für unsere Hauptschule gleich zu Beginn meiner ersten Amtszeit war schmerzlich“), die Kirchberg-Sanierung, die Maßnahmen für den Hochwasserschutz sowie den Ausbau des Radwegenetzes in und um Münchweier benennt Götz bei der Frage nach erfüllten Wünschen als erste. Dass sich neue Baugebiete wegen immer wieder blockierender Einzelinteressen so schwer tun, wurmt Götz und den Ortschaftsrat – vor allem auch deswegen, weil interessierten jungen Menschen damit der erforderliche Wohnraum verbaut bleibt. Die unermüdliche Suche nach derlei Möglichkeiten wird auch den neuen Ortschaftsrat beschäftigen.
Eines attestiert sie dem Ortschaftsrat und nimmt sie auch für ihren eigenen kommunalpolitischen Horizont in Anspruch: bei allem die Gesamtgemeinde im Blick zu haben, so Charlotte Götz, die inzwischen auch in dritter Wahlperiode dem Ettenheimer Gemeinderat angehört.
Aufwendig wie ein Beruf
Auch wenn Charlotte Götz ihre Tätigkeit als Münchweierer Ortsvorsteherin sehr liebt: Das Amt kommt vom zeitlichen Aufwand her einer Berufstätigkeit ziemlich nahe, erklärt sie. Mindestens zwölf Wochenstunden verbringt sie im Büro – mit der Betonung: mindestens – hinzu kommen repräsentative Aufgaben bei Festen, Generalversammlungen und anderen Anlässen, zudem Vorbereitung und Leitung einer Sitzung des Ortschaftsrats pro Monat.