Das Schorrentaler Sägewerk Finkbeiner und Klumpp und seine unmittelbare Umgebung wurden für Dreharbeiten für den Film "Die Holzbaronin" zurück ins Jahr 1953 und nach Gernsbach katapultiert. Foto: Prutschke

Dreharbeiten für "Die Holzbaronin". Christine Neubauer spielt Hauptfigur Elly Seitz.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Seewald-Schorrental - Innerhalb weniger Tage wurde das Sägewerk Finkbeiner und Klumpp im Seewälder Schorrental verwandelt in das Gernsbacher Sägewerk der Seitz AG – Schauplatz des Romans "Die Holzbarone" von Casimir Katz.

Dieser Roman wird von der Ziegler Film GmbH und der österreichischen Graf Filmproduktion GmbH derzeit zum ZDF-Historienzweiteiler "Die Holzbaronin" verfilmt. Eine Paraderolle spielt darin Christine Neubauer, die nun auch das idyllische Schorrental kennenlernte und den Dreh im Schwarzwald als einen Traum bezeichnete.

Mit etwa 60 Crew-Mitgliedern, 15 Komparsen und sechs Schauspielern waren die Filmproduzenten vor Ort, um an drei Drehtagen in einem Göttelfinger Waldstück und im sowie um das Schorrentaler Sägewerk insgesamt etwa zehn Minuten Filmmaterial herzustellen.

Jegliches Merkmal der Gegenwart vertuscht

Da in der Geschichte die von Christine Neubauer gespielte Hauptfigur Elly Seitz im Jahr 1953 auf ihr vergangenes Leben zurückblickt, mussten die Kulissen entsprechend aufwändig rekonstruiert werden: So wurde beim Drehort in Schorrental die Straße mit Splitt und Sand zugeschüttet und mit Hackschnitzeln bestreut, jegliches Merkmal der Gegenwart wurde vertuscht oder verdeckt. Neonfarbige Markierungen auf Holzstämme wurden übermalt und eine als Turmstation angrenzende Transformatorstation mit einer Steinmauer-Attrappe verkleidet – und der auf dem Gebäude vorhandene Firmen-Schriftzug geändert, so dass ganz plötzlich das Gernsbacher Sägewerk Seitz im Schorrental stand. Zahlreiche funktionierende Fahrzeuge von 1953 und früher standen parat, alle überwiegend aus privater Hand organisiert. Die Komparsen wurden in bejahrte Garderobe gesteckt und mit antiken Requisiten ausgestattet.

Aufgrund dieses Aufwands musste die Durchgangsstraße mehrere Tage für den Verkehr gesperrt werden. Dennoch fand der eine oder andere Zuschauer Zugang zu dem abgeschotteten Platz, verfolgte die Proben und Dreharbeiten und wie der durch das Tal schallende Ruf von Regieasstistent Peter Wedel "Und die Komparsen bitte!" diesen den Aufnahmenbeginn signalisierte. Der freundliche Regisseur Marcus O. Rosenmüller feilte mit dem Team an für die Zaungäste unauffälligen Kleinigkeiten, so dass schließlich jeder Komparse im genau passenden Moment am richtigen Ort war, sei es zu Fuß, auf dem alten Motorrad, dem Traktor oder im Polizeiauto. Dabei konnten Sonne und Wolken Verzögerungen auslösen, teilweise sogar den Dreh kurzzeitig unterbrechen.

Respektvoll beobachteten die Zuschauer die souveräne und stets lächelnde Christine Neubauer, als die erfolgreiche Schauspielerin am Filmset erschien und ihre Arbeit aufnahm. Dabei war sie keineswegs unnahbar. Dennoch war zu spüren, dass ihre Bewunderer Hemmungen hatten, in der Drehpause auf sie zuzugehen und sie anzusprechen.

Begonnen wurde mit den Dreharbeiten im vergangenen März in Wien; in Gernsbach und Bühl-Neusatz wurde ebenfalls bereits gedreht. Im Schwarzwald wird noch an weiteren Orten gefilmt, abgeschlossen werden sollen die Dreharbeiten noch in diesem Monat. Bis der zweiteilige Film dann im ZDF zu sehen sein wird, dürfte mindestens ein Jahr vergehen.